Die Eintracht besteht die Nagelprobe

von UliStein

Was für Nachmittag da gestern im Wald. Ein mitreißendes Spiel zweier Mannschaften mit offenem Visier, stets mit dem Dang nach vorne, um den nächsten Treffer zu markieren. 2:0, 2:2, 3:2, 3:3. Und noch Chancen für vier, fünf Tore mehr, mit einem nicht unwesentlichen Plus auf Seiten der gestern wirklich glorreichen SGE.

Was man als Fan der Adler gesehen hat, das hätte man noch vor drei, vier Wochen nicht für möglich gehalten. Eine sehr junge Mannschaft (Durchschnittsalter bei Anpfiff irgendwo bei 24 Jahren) zeigt phasenweise mitreißenden Kombinationsfußball, spielt den deutschen Vizemeister über weite Strecken an die Wand. Marmoush, Chaibi, Knauff, was unsere Jungs da vorn gestern veranstaltet haben, allererste Sahne.

Seit der Niederlage gegen Wolfsburg, als man vor genau einem Monat sang und klanglos mit 0:2 abgefertigt aus Fallersleben zurückkehrte, ist etwas passiert. Es ist zusammengewachsen was zusammenwachsen sollte. Die Abwehr bockstark – hat Pacho gestern einen Zweikampf verloren? – im Mittelfeld mit Skhiri und Larsson eine zentrale Achse, die unheimlich anschiebt von hinten, und vorn wie gesagt eine Offensive zum Zunge schnalzen.

Die Spiele gegen Heidenheim, Hoffenheim und eben den BVB haben gezeigt, dass der eingeschlagene Weg richtig ist. Und da ist ja noch mehr. Gestern saßen mit Dina Ebimbe , Nkounkou und Götze auch noch drei Spieler draußen, die man normalerweise in der ersten Elf hätte erwarten können. Es wird.

Was ich gestern nicht gesehen habe, war eine vernünftige Schiedsrichterleistung. Mal wieder. Es geht nicht darum, dass der erste Elfmeter eher keiner war, der zweite einer war und der dritte von Larsson wohl auch geahndet gehört hätte. Das sind alles fast schon normale Fehler. Es geht darum, dass im einen Stadion so und im anderen eben mal anders entschieden wird. Dazu bekam man gestern ganz schnell das Gefühl, dass hier Konzessionsentscheidungen en Masse getroffen werden.

Denn ich behaupte mal, ohne die Nichtleistung von Herrn Stegemann letzte Saison an gleicher Stelle, wäre der erste Elfer möglicherweise nicht gepfiffen worden. Vielleicht wäre dann Dortmund in Führung gegangen, wer weiß? Aber wo ich mir fast sicher bin, wäre der erste nicht gegeben worden, hätte die SGE den viel klareren Strafstoß bei dem eindeutigen Foul an Marmoush bekommen. Der Schiedsrichter hat sich schlicht nicht getraut, den zweiten Elfer gegen den BVB zu pfeifen. Und das Ziehen von Larsson zu übersehen kann man nur damit erklären, dass man nach dem nicht gegebenen Foul eine Konzession machen wollte.

Es ist einfach nur lächerlich.

So bleibt ein Punkt in Frankfurt und die Gewissheit, dass die SGE jeden Gegner schlagen kann. Es wird spannend in den nächsten Wochen.

Titelbild: Kirill Kudryavtsev/AFP via Getty Images

3 Gedanken zu „Die Eintracht besteht die Nagelprobe“

  1. Weitgehende Zustimmung. Nur was den Hand-11er anbelangt, bin ich anderer Meinung. Der war für mich eindeutig. Ich schrieb das ja auch gestern schon an anderer Stelle. Und der Kicker sieht es genauso.

    Egal. Wir haben ein Superspiel geliefert. Lässt hoffen.

  2. Merseburger,

    dass er regeltechnisch in Ordnung ist, klar. Die Regel ist halt Müll, und wir hätten uns alle tierisch aufgeregt, wenn so etwas gegen die SGE gepfiffen worden wäre.

  3. Einspruch Uli.
    Der Wolf will da den Ball wegschlagen und kommt halt zu spät. Wenn einer zu spät kommt und dann mit seinem Fuß den Fuß des Gegenspielers trifft, auch wenn das genauso eine natürliche Bewegung ist wie die Ausgleichsbewegung mit dem Arm vom Wolf, gibt es halt Freistoß oder eben Elfer. Wenn der Wolf da im Strafraum so hingeht, muss er halt aufpassen. Auch wenn’s irgendwie albern aussieht, schaffen es ja die meisten Spieler auch beim Versuch den Ball zu Blocken, beide Arme anzulegen und hinter den Körper zu bringen. Glasklarer Elfer. Hätte ich mich auch gegen uns nicht beschwert. Da gibt’s blödere Kann-Situationen. Die war eindeutig.

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