Die Frankfurter Eintracht gewinnt ihr zweites Heimspiel in der Saison 2024/25 gegen die Borussia aus Mönchengladbach mit 2:0. Klingt deutlich klarer, als es in der Realität war. Denn das Spiel hatte mehrere Phasen, die maßgeblich durch die Kicker mit dem Adler auf der Brust gestaltet wurden.
Die ersten fünfzig Minuten, oder sagen wir die erste Hälfte und den Beginn der zweiten, waren die Adlerträger klar spielbestimmend, hatten die ganze Sache gut im Griff. Zwar hatten die in schwarz gekleideten Gäste häufiger den Ball, konnten aber auf Grund des hohen Drucks der Gastgeber nicht wirklich viel damit anfangen. Gefährliche Situationen vor dem Tor des nahezu fehlerfreien Debütanten Kaua Santos blieben Mangelware.
Auf der Gegenseite kamen die Spieler der Eintracht durchaus häufiger in vielversprechende Schusspositionen, von denen eine durch Larsson in Minute 30 zur verdienten Führung genutzt wurde.
Diese Phase des Spiels war rundherum gelungen. Hinten stand man sicher, das Spiel wurde gut nach vorne getragen und die Offensive stellte den Gegner eins ums andere mal vor schwierige Aufgaben. Und dann kam der Bruch.
Ich weiß nicht, ob von der Bank das Kommando kam, sich etwas zurückfallen zu lassen. Was geschah, war quasi von einer Sekunde auf die andere fielen die Spieler in weiß in eine kollektive Passivität, die mehrfach um ein Haar ins Auge gegangen wäre. Kaua Santos reagierte bei einem Schuss von Ngoumou hervorragend und Reitz knallte den Ball an den Pfosten.
Dino Toppmöller steuerte mit mehreren Wechseln dagegen. Erst kam Dina Ebimbe für den zwar aktiven aber ineffektiven Chaibi, dann Matanovic für Ekitike und Bahoya für Knauff. Und diese Wechsel schienen der Eintracht neues leben einzuhauchen. Denn die letzten zehn Minuten gehörten wieder ganz klar der Eintracht.
Denn mit dem toll von Bahoya und Marmoush heraus gespielten 2:0 war der Mannschaft vom Niederrhein auch der Zahn gezogen. Jetzt wurde das Ergebnis verwaltet und das Spiel sauber zu Ende gespielt.
Natürlich sind die neun Punkte aus den ersten vier Spielen bei dem Startprogramm aller Ehren Wert, aber was da zwischen Minute 50 und 79 bei den Adlerträgern so los war sollte man nochmal beleuchten. Denn eine offensiv stärkere Mannschaft hätte da gestern kurzen Prozess gemacht. Und der nächste Gegner in der Liga im Waldstadion ist der Rekordmeister aus München, die ja gerade Tore wie am Fließband schießen.
Aber erstmal geht es gegen Pilsen, nach Kiel und nach Istanbul. Gute Reise.
Titelbild: Alex Grimm/Getty Images