Was für ein Fight da gestern im Stadtwald. Nach fast 98 immer spannenden Minuten trennten sich der deutsche Rekordmeister und die glorreiche SGE 3:3 unentschieden. Wenn man lediglich auf die statistischen Werte schauen würde, dürfte es keinen anderen Sieger als das Team aus München geben, aber bekanntermaßen ist Fußball ja keine Mathematik. Grüße an das Phrasenschwein.
Die über weite Strecken des Spiels beinahe erdrückend dominanten Bayern dürften sich heute noch fragen, was ihnen da widerfahren ist. Mit 24:6 Torschüssen, 25:1 Flanken, 123,7 km zu 117,8 km Laufleistung, 91% zu 76% Passquote und 74% Ballbesitz haben sie in den meisten wichtigen Werten die Nase deutlich vorn. Lediglich bei den Zweikämpfen gewann die Eintracht 51%.
Natürlich sah das Spiel über weite Strecken – vor allem in Hälfte eins – ein bisschen nach Hase und Igel aus. Beinahe 80% Ballbesitz am Ende der ersten Hälfte sprachen Bände. Dass es 2:2 stand ist eigentlich nicht zu erklären. Und die Tatsache, dass die beiden Treffer der Münchner nach Ecken fielen fand ich eher schwierig, das war die Verteidigung eindeutig nicht auf der Höhe. Die beiden Frankfurter Torre waren einfach zwei blitzsauber herausgespielte Umschaltsituationen, kurz – einfach genial gemacht.
Nach der Pause drängten die Bayern zunächst und erzielten sehr früh das 3:2 durch Olise. Danach zeigte sich wieder die neue Stärke des Trainerteams um Dino Toppmöller: mit Wechseln gezielt Einfluss auf das Spielgeschehen zu nehmen. Mit dem Seitenwechsel kam schon Dahoud für den blassen Skhiri, kurz nach dem Gegentor dann Dina Ebimbe für Ekitike. Den größten Effekt erzielte Toppmöller aber mit den Wechseln von Götze für Larsson und Bahoya für Knauff.
Die Summe dieser Wechsel war, dass die Eintracht plötzlich deutlich mehr Zugriff im Mittelfeld hatte und auch längere Ballbesitzphasen plötzlich möglich waren. Und so begannen die Adler nun auf den Ausgleich zu drängen. Und wenn der schwache Schiedsrichter und der VAR bei dem Foul von Davies an Bahoya richtig hingesehen hätten, wäre auch ein Platzverweis für die Gäste in Frage gekommen.
So dauerte es dann bis nur letzten Minute bis der wieder einmal sensationelle Marmoush den gefühlten Siegtreffer zum 3:3 markierte und das Stadion endgültig in ein Tollhaus verwandelte.
“Es war ein wildes Finish. Bayern hat uns von Anfang an hinten reingedrängt. Wir wollten schon einen Tick aktiver sein. Dass wir vorne mit den beiden Stürmern immer gefährlich sind, ist auch klar. Das haben wir zwei Mal super ausgespielt und uns durchgesetzt. Hinten raus haben wir umgestellt, waren dann mutig und spielen mit Mahmoud Dahoud und Mario Götze auf der Doppelsechs. Wir wollten im Zentrum spielstarke Spieler haben. Der Plan ist aufgegangen. Am Ende war es dann auch glücklich, dass wir das Tor machen.” (Dino Toppmöller auf bundesliga.de)
Mir gab dieses tolle Spiel das Gefühl, dass da etwas großes heranwächst und wir uns auf die Saison freuen dürfen. Leverkusen hat das Spiel nach der Länderspielpause noch nicht gewonnen. Nur der Himmel ist die Grenze.
Titelbild: Alex Grimm/Getty Images
Einfach nur genial-gnadenlos effizient.
Würde gar zu gern mal ein Statement jener lesen, die
unseren Trainer DT(FG…!!!) gegen Ende der vergangenen Hinrunde
am liebsten zum Teufel gejagt hätten.
Ein altes deutsches Sprichwort (und wirklich sehr, sehr weise) meint:
“Gut Ding will Weile haben.”
So sieht’s aus.
Vom Autor UliStein:
“Nur der Himmel ist die Grenze.”
My comment = selbst für Adler…
Mit einträchtlichen Grüßen
Blue99