#SGES04 – La Ultima Vez

von UliStein

Sonntag, 18 Uhr, Waldstadion zu Frankfurt. Am 16. Spieltag der diesjährigen Bundesligasaison trafen der siebte und der siebzehnte aufeinander. Die Eintracht empfängt Schalke. In den Augen der Betrachter, und zwar vor allem der Betrachter, die es mit dem Verein aus der hessischen Metropole halten, war dies eigentlich von Beginn an Nebensache. Denn zum einen machte der Capitano mit der Nummer 19 sein letztes Spiel, und der verlorene Sohn trug erstmalig die Nummer 9 bei einem Heimspiel. Luka Jovic is back. Und wie.

Jovic saß dann bei Anpfiff zunächst einmal auf der Bank, während David Abraham natürlich seine Mannschaft als Kapitän aufs Feld führte. Eine Mannschaft, die sich in der seit einigen Wochen bewährten Grundordnung aufstellte, einem 3-2-4-1. Hinter der einzigen Spitze Silva gaben Barkok und Younes die Doppelzehn, Kostic und Durm kamen über die Außen, die Abteilung Defensiv im Mittelfeld wurde von Hasebe und Sow gegeben während die Dreierkette zum unwiderruflich letzten Mal aus Abraham, Hinteregger und N’Dicka bestand.

Und was kam raus? Ein Spiel, wie man es in seiner Dominanz schon länger nicht mehr gesehen hat von der Frankfurter Eintracht. 68% Ballbesitz, 52% gewonnene Zweikämpfe, 17 zu 4 Torschüsse und eine sensationelle Passquote von 86% (Quelle: Kicker). Endergebnis 3:1, wobei realistisch gesehen alle vier Tore von der Eintracht gemacht wurden. Selten so einen Blackout gesehen wie beim zwischenzeitlichen 1:1. Trapp will raus, geht dann doch nicht und Hinteregger läuft nicht durch. Geschenkt.

Mit dem 1:1 ging es dann in die Pause und in Hälfte zwei spielte nur noch die Eintracht. Und dennoch dauerte es bis zur 72. Minute, bis der erst zehn Minuten vorher eingewechselte Jovic das brustlösende 2:1 machte. Danach war der Drops gelutscht und wurde mit dem 3:1 durch Jovic noch abgerundet. Damit hat die Eintracht nun endlich wieder neben dem Schützen des 1:0, Andre Silva, einen zweiten Torjäger. Könnte helfen auf dem Weg nach Europa.

Und dann war Abpfiff. Und nicht nur bei mir, bei vielen Anhängern der Eintracht, dürfte dann die eine oder andere Träne gekullert sein. Der Capitano geht von Bord. Und dann habe ich mir vorgestellt, was wohl jetzt in einem vollen Waldstadion losgewesen wäre. Mir fiel eigentlich nur ein Synonym ein.

Und dann gab es noch eine Szene zum Abschluss, die war nicht nur besonders, die war einfach sensationell. Der wie so oft gut leitende Schiedsrichter Gräfe zeigte, dass der Respekt für unseren Capitano nicht nur bei Mitspielern und Gegnern, nein auch bei vielen Schiedsrichtern groß sein muss, er bat David Abraham zum Trikottausch. Chapeau.

Was bleibt? Ein lachendes Auge, weil die Eintracht auf dem Weg nach Europa scheint, und ein weinendes, weil in den nächsten Spielen eben nicht mehr unser stolzer Argenitinier mit der Nummer 19 vorangeht.

Danke für alles Capitano! Und hoffentlich auf ein Wiedersehen, wenn wir wieder rein dürfen! Der standesgemäße Abschied muss nachgeholt werden!

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