#SGESTA – Sprunghöhe

von UliStein

Da steht man vor Spielbeginn vor dem Museum und der Nebenmann meint plötzlich, seine Erwartungshaltung sei ganz schön hoch und ihm tue die Mannschaft deswegen leid. Wenn das jemand noch vor zwei, drei Jahren zu mir gesagt hätte, hätte ich mich nach seiner bevorzugten Droge erkundigt. Inzwischen nickt man wissend.

Denn wenn man die Leistung gegen Leverkusen gesehen hatte, dann war ganz klar, diese Truppe aus der eher zweitklassigen belgischen Liga, die macht unsere Eintracht platt, aber so was von. Pustekuchen (zumindest das so was von).

Im Nachgang betrachtet war das ganze eine solide Leistung, man hatte nie das Gefühl, dass das schief gehen könnte. Defensiv sehr stabil, aber nach vorne wieder mal mit deutlichem Potential nach oben. Kurz gesagt.

Aber gehen wir mal von hinten nach vorn.

Rönnow wirklich ohne Fehl und Tadel, spielt inzwischen auch richtig gut mit und strahlt ein wirklich gesundes Selbstbewusstsein aus. Hasebe ist halt Hasebe, der Denker und Lenker des Spiels. Lieber Gott, lass ihn noch lange solch eine Form haben. Hinteregger und Abraham ließen hinten nahezu nichts anbrennen und schalteten sich teilweise richtig gut in die Offensive ein. Und damit meine ich nicht nur die beiden Tore. Wobei ich bei Hinteregger meine, so manches Mal eine dezente Überheblichkeit zu bemerken, die sich in etwas schlampigen Pässen wiederspiegelt. Immerhin bügelt er die Böcke dann oft selbst wieder aus.

Davor spielte ein wieder einmal extrem starker, galliger und spielstarker Rode, für mich der Man of the Match. Was der Junge Kilometer macht und Bälle klaut bzw. behauptet, sensationell. Dagegen fiel Sow etwas ab, vor allem in der ersten Hälfte hatte er einige haarsträubende Ballverluste zu verantworten. Das kann er eindeutig besser.

Und unsere beiden offensiven Mittelfeldakteure? Kamada hat zwei Tore vorbereitet, zeigte wieder mal warum Hütter ihn nicht wieder gehen lies; Gacinovic? Ja mei. Er hat tolle Ideen, aber entweder er spielt überhastet oder zu langsam. Ganz komisch. Und das ganze ohne jedes Selbstbewusstsein. Ich weiß nicht, was mit dem Jungen los ist. Aber ich wünsche ihm mal wieder so ein richtig gutes Spiel.

Und über außen kam wieder der Schwung. Kostic, der wieder ein bisschen eigensinnig agierte, exemplarisch zu sehen bei dem Sprint über fast fünfzig Meter, bei dem er sich am Ende vollkommen überflüssig festlief. Das geht besser. Und da Costa kommt langsam wieder dahin, wo er in der Hochphase der vergangenen Saison war.

Paciencia zeigte wieder deutlich, dass ihm die Rolle als einzige echte Spitze eigentlich nicht so liegt. Er rackert und kämpft zwar ohne Ende, ist aber eindeutig stärker mit einem Dost oder Silva neben sich. Hoffentlich Sonntag wieder.

Die Wechsel waren eigentlich folgerichtig, dass man nach dem 2:0 einen Offensiven raus nimmt klar, dass es Gacinovic trifft, auch. Die anderen kamen dann halt zu spät um sich noch deutlich zu zeigen.

Insgesamt eine Vorstellung, die auch ein bisschen die ‘neue’Eintracht symbolisiert, denn ein gutes Pferd springt ja bekanntlich nur so hoch wie es muss.

Dann sollten die Jungs jetzt schon mal Anlauf nehmen für Sonntag.

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