Phänomene

von UliStein

Wieder angekommen in der oberen Hälfte der Tabelle. Den einstigen Angstgegner mit 5 Toren auf die Heimreise geschickt. Zusammen mit dem Serienmeister aus dem Süden bestes Team der Rückrunde. Das hätte vor drei Wochen noch keiner so erwartet. Und nachdem die starke Partie am Wochenende schon auf breiter Front gewürdigt wurde, sind mir noch eins, zwei Nebenaspekte bzw. Phänomene aufgefallen:

Phänomen eins: die Tore

Schaut man auf die Tabelle, fällt dem geschulten Beobachter sofort ins Auge: die geschossenen und gefangenen Tore zeigen ein anderes Bild als die (natürlich nie lügende) Tabelle. Nur Bayern, Leipzig, Dortmund und Gladbach haben mehr Tore geschossen als die Eintracht, während auf der anderen Seite nur Bayern, Leipzig, Gladbach, Leverkusen, Schalke, Freiburg und Wolfsburg weniger Tore gefangen haben. Also ergeben Platz fünf und Platz acht den realen Platz neun.

Das spricht aber dafür, dass die Mannschaft mit ihrer Schwächeperiode vor der Winterpause zwar kurzfristig den Anschluss etwas verloren hatte, jetzt aber auf Grund auch der guten Torausbeute und der stabilen Defensive leichter wieder ran kommen kann, da sie nicht zusätzlich durch eine negative Tordifferenz gehandikapt ist.

Phänomen zwei: die Trainer

Niko Kovac in München, Sandro Schwarz in Mainz oder Friedhelm Funkel in Düsseldorf wurden entweder vor oder nach einem Spiel gegen die Eintracht entlassen von ihren Aufgaben freigestellt. Somit bietet sich die Frage direkt an: wird die Eintracht für den nächsten Trainer zur schicksalhaften Begegnung? Der nach dem Pokalaus und der Niederlage gegen Leverkusen stark angezählte Lucien Favre trifft mit seiner Supertruppe auf den Underdog aus Frankfurt. Vielleicht sollte er mal beim lieben Julian nachfragen, wie sich das so anfühlt.

Natürlich wünschen wir keinem Trainer etwas böses, aber wenn Naturgesetze greifen…

Phänomen drei: Personalien

Was war der Frust groß am Schluss des Wintertransferfensters. Kein Rechtsaußen, kein Lenker für das Mittelfeld, nur ein mittelalter Defensivspieler, der auch noch von den verhassten Leipzigern kommt. Und der Trainer kennt den auch noch von früher. Der kann ja nichts sein. Und unser Sportvorstand: entweder hat er kein Geld mehr, weil es anderweitig verjuxt wurde, oder er ist der geizige Schwabe, der nichts ausgeben möchte.

Und nun? Timmy Chandler spielt und trifft auf rechts außen, als habe er nie etwas anderes gemacht. Zugegeben, es gibt den einen oder anderen besseren in der Bundesliga, aber wenn man ehrlich ist, es gab schon schlimmeres. Und für umme?

Und Stefan Ilsanker? Scheint nach den ersten Eindrücken ein echter Willensspieler zu sein, gut auf der sechs und problemlos im Abwehrzentrum einzusetzen, definitiv eine Verstärkung. Und wie mir scheint, hat sich das ganze Gefüge der Mannschaft nochmal mehr zurecht geruckelt. Es hat mir unwahrscheinlich gut gefallen, mit welchem Willen sich diese Truppe den Leipzigern immer wieder entgegen geworfen hat, sie auch spielerisch auseinander genommen hat und dann drei Tage später die unbequemen Augsburger in der zweiten Halbzeit förmlich zerlegt hat. Das lässt hoffen.

Da fällt es dann auch nicht ins Gewicht, wenn sich der Sportvorstand, vielleicht auch vom Frust über die (aus seiner Sicht) unberechtigten Kritik etwas übermäßig pointiert zur “Panik im Umfeld” äußert, was dann wieder diejenigen, die ihn vorher wegen der Transferpolitik kritisiert hatten (siehe oben), zum Anlass nahmen sich darüber zu echauffieren.

Uns geht es gut. Wenn wir uns über solche Petitessen aufregen können, dann geht es uns wirklich gut.

Und am Freitag wird es wieder heiß hergehen, wie eigentlich immer wenn die Eintracht und der BVB aufeinander treffen.

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