#SGESCP – Spiegelbild

von UliStein

Das letzte Saisonspiel ist vorbei. 3:2 gegen den SC Paderborn, den Tabellenletzten, der schon seit einigen Wochen als Absteiger feststeht. Und in gewisser Weise war dieses Spiel ein Spiegelbild der Saison. Es gab gute Phasen, durchwachsene Phasen und wirklich schlechte Phasen. Aber es gab keinerlei Konstanz. Also mal kurz im Überblick:

Gut bis Minute 15: Die Eintracht trat stark und motiviert an, bekam gleich die Kontrolle über das Spiel und belohnte sich in Minute 9 mit dem Führungstreffer durch Rode.

Gut bis Spieltag 10: Die Saison begann vielversprechend. Nach zehn Spieltagen lag die Eintracht mit 17 Punkten auf Platz 7, nur zwei Punkte hinter dem BVB auf Platz zwei. Tordifferenz 21:15. Siegen gegen Hoffenheim, Düsseldorf, Union, Leverkusen und die Bayern standen Unentschieden gegen den BVB und Bremen sowie Niederlagen gegen Leipzig, Augsburg und Gladbach gegenüber. Übrigens alle auswärts, womit eins der größten Probleme der Vor-Corona-Periode genannt ist.

Durchwachsen bis Minute 45: Paderborn kam immer besser ins Spiel, hatte auch die eine oder andere Chance, weil die Eintracht in den berüchtigten Verwaltungsmodus schaltete und dennoch mit einem klar herausgespielten Angriff das (zu dem Zeitpunkt glückliche) 2:0 markierte.

Schlecht, wenn nicht katastrophal, bis Spieltag 17. Nach dem Spiel gegen den FCB ging in der Liga bis zur Winterpause nichts mehr. Aus den folgenden Spielen wurde noch ein Punkt (2:2 zu Hause gegen Hertha BSC) geholt. Die übrigen Spiele gegen Freiburg, Wolfsburg, Mainz, Schalke, Köln und Paderborn wurden verloren. Teilweise nach wirklich abstrusen Spielverläufen, wie bei dem Spiel zu Hause gegen Köln, das nach 2:0 Führung mit 2:4 verloren wurde. Insgesamt gab es in der Zeit 6:14 Tore. Noch eine Katastrophe.

Durchwachsen bis Minute 60: Nach der Halbzeit schoss erst die Eintracht den dritten Treffer, bevor Paderborn zum mittlerweile hochverdienten Anschlusstreffer kam.

Durchwachsen bis Spieltag 25 (ohne Nachholspiel gegen Bremen): Bis zum Lockdown berappelte sich die Eintracht nach dem katastrophalen Ende der Hinrunde wieder. Aus sieben Spielen wurden drei Siege (gegen Hoffenheim auswärts, Leipzig und Augsburg), ein Unentschieden gegen Düsseldorf und drei Niederlagen gegen den BVB, Union und Leverkusen geholt. Eigentlich müsste man die Phase nochmal teilen, weil die Siege und das Unentschieden am Anfang waren und die Phase mit den drei Niederlagen endete. So blieben 10 Punkte bei 11:12 Toren.

Schlecht bis Minute 90: Und ab der 60. Minute, eigentlich sogar schon ab dem Paderborner Treffer wurde es auf Frankfurter Seite phasenweise Vogelwild. Und die Eintracht konnte froh sein, nur noch das 3:2 kassiert zu haben, da das dritte Paderborner Tor wegen Abseits und/oder Foulspiel aberkannt wurde.

Gut bis Spieltag 34. Spieltag: Die Eintracht hat die Corona-Pause offensichtlich gut genutzt. Die Mannschaft kam deutlich gefestigt und mit einem klareren Fahrplan aus der Pause, auch wenn nach wie vor Ausreißer nach unten an der Tagesordnung waren. Aus den inklusive des Nachholspiels gegen Bremen zehn Spielen holte die Eintracht insgesamt 17 Punkte und hatte damit genau den Schnitt der ersten zehn Spiele. Im Detail: 5 Siege (Wolfsburg, Bremen, Hertha, Schalke und Paderborn), zwei Unentschieden (Freiburg, Köln) und drei Niederlagen (Gladbach, FCB und Mainz). Torverhältnis war 21:19.

Was bleibt vom Spiel? Anfangs souverän wurde es mit längerer Dauer immer mehr zu einem Ärgernis. Zumal die teilweise pomadige Vorstellung der Mannschaft es dem Trainer unmöglich machte, neben de Guzman auch noch den beiden langgedienten Marco Russ und Gelson Fernandes bei ihren letzten Auftritten im Eintracht-Trikot Spielzeit zu gewähren. Schade drum.

Saisonfazit? In Kurzform, wenn die Eintracht die Performance der ersten und der letzten 10 Spieltage hätte durchhalten können, wäre sie mit 58 Punkten mindestens auf Platz 6 eingelaufen. Und ich lege mich fest, mit mehr Konstanz wäre eine Platzierung in der Nähe der Champions-League-Regionen problemlos drin gewesen. Mit diesem Kader und diesem Trainer.

Das wäre doch mal ein Ziel für nächste Saison. Und vielleicht kann man ja noch was in dem Europa-League-Turnier reißen. Das alles dann auch ohne Gelson Fernandes und Marco Russ, die ihre Karrieren beenden und ohne Jonny de Guzman und Sahverdi Cetin, deren Verträge nicht verlängert wurden. Da bleibt mir nur, den vier alles Gute zu wünschen.

Und jetzt ist Urlaub. Für Spieler und Umfeld. Man beachte das Artikelfoto von Korken. Aus dem Urlaub.

PS: Ich wünsche all meinen Freunden und Bekannten die es mit den Grünen aus Bremen halten, es seien hier nur Jörg und Jan genannt, alles Gute für die Relegation. ich weiß noch genau wie beschissen diese Zeit ist, und wünsche euch, dass das Tal der zweiten Liga an euch vorbei gehen möchte. Und vielleicht gibt es dann ja mal wieder eine Begegnung mit denen aus Stellingen. Aber nur zwei Spiele.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner