Da haben sie es also wieder geschafft, die Spieler von Adi Hütter. Zum fünften Mal in Serie verließ die TSG aus Hoffenheim das Stadion als Verlierer wenn der Gegner Eintracht Frankfurt heißt. Und was war das für eine Vorstellung. Bis auf die zwanzig Minuten nach dem (unverdienten) 0:1 durch Kramaric war das eine durch und durch souverän geführte Partie.
70 starke Minuten haben zum Sieg gelangt, waren aber auch nötig gegen starke Hoffenheimer. Sicher, die Spieler in blau waren nicht ganz so stark, nicht ganz so fokussiert wie bei ihrem doch sehr starken Sieg gegen die Bauern, aber so what? Man muss den Gegner auch erstmal so daran hindern, seine Stärken auszuspielen. Die Eintracht hatte ein gelungenes Rezept, einen Mix aus viel Bewegung im ganzen Spiel, mal Pressing, mal etwas zurück genommene Verteidigung, das gegen die schnelle Offensive der Hoffenheimer eigentlich immer eine richtige Antwort hatte. Außer den erwähnten zwanzig Minuten nach der unglücklichen Führung.
Da merkte man, dass die Mannschaft zwar das Konzept im Kopf und in den Beinen hat, sie jedoch immer noch gewisse Unsicherheiten hat, wohl auch wegen der bis dato fehlenden Bestätigung? Egal. Alleine die bockstarke zweite Hälfte, in der die Frankfurter die Gegner nahezu gar nicht mehr zur Entfaltung kommen ließen, sondern sie von einer Verlegenheit in die nächste stürzten, alleine diese Halbzeit zeigt, auf welch gutem Weg die Truppe unter der Anleitung von Adi Hütter zu sein scheint.
Und dann war da ja noch eine weitere Erkenntnis, die Eintracht kann auch ohne Filip Kostic Spiele dominant gestalten und gewinnen, eine Aufgabe an der sie in der Vergangenheit noch oftmals gescheitert war. Klar, Zuber ist kein Kostic, will er aber wohl auch gar nicht sein. Aber diese Klarheit im Passspiel, diese doch überwiegend durchdachten Aktionen auf links haben der Mannschaft gestern gut getan. Zusammen mit dem immer stärker aufspielenden Almamy Touré war das schon ganz schön stark und druckvoll, was da über außen kam
Dazu zwei Stürmer, die bisher in jedem Spiel mindestens ein Tor gemacht haben, wobei Silva am Samstag etwas neben Dost abfiel, aber egal. Das nächste Mal wird er die guten Ansätze, die er auch gegen Hoffenheim hatte, wieder in Tore umsetzen.
Für die Zukunft kann man derzeit eigentlich ganz schön frohen Mutes sein. Die Mannschaft beginnt sichtlich, sich zu finden, neuralgische Positionen werden durch Transfers gestärkt, und das Gefüge macht derzeit einen sehr stabilen Eindruck. Dazu bekommt der Trainer in der Offensive mit Hrustic und Younes die gewünschten Alternativen, man darf gespannt sein, welche Rollen die neuen in der derzeit gut funktionierenden Truppe bekommen.
Bis heute 18 Uhr sind noch Transfers möglich, sei es in die eine oder andere Richtung. Offene Fragen sind, kommt der gerüchtete zweite Zugang von den Bänken europäischer Topclubs noch? Findet man einen Abnehmer für den bei der Eintracht gescheiterten Weltmeister Erik Durm? Schaffen es die unzufriedenen Danny da Costa und Simon Falette noch, eine neue Heimat zu finden? Fragen über Fragen.
Es bleibt spannend.