Man kommt nicht drum herum. Es ist vorbei. Mit dem Schlusspfiff auf Schalke ist nicht nur die Qualifikation zur Champions-League zu 99% verspielt, es endet auch mal wieder eine Ära. Die Ära von A. Hütter und damit verbunden auch die Ära von F. Bobic. Nur wer sagt es Ihnen? Und das noch heute? Dazu gehören eben Eier.
Natürlich ist es immer leicht, im Nachhinein zu wissen, was richtig ist. Richtig wäre gewesen, wenn nach dem Bekanntwerden der Abwanderungsgedanken von Fredi Bobic aus dem Aufsichtsrat die Ansage gekommen wäre, der scheidende Sportvorstand habe sich nicht mehr öffentlich zu äußern. Damit hätte man unter anderem solche fast schon rufschädigend arroganten Interviews wie gestern nach Spielende verhindert.
Und dann der Übungsleiter mit festgelegtem Verfallsdatum. Eigentlich hätte man ihn schon nach seinen unmöglichen Äußerungen in Gladbach, wohlgemerkt nach einer 0:4-Klatsche seiner eigenen Mannschaft (“Das hier ist ein schönes Stadion, nur die Farben wechseln halt.”) freistellen sollen. Dann kamen die nicht minder dummen blöden überflüssigen Aussagen nach dem Spiel in Mainz (“Ich bin nicht schuld an der Entwicklung und die Mannschaft auch nicht. (…) Vielleicht hat das Team die ganze Zeit über seinen Möglichkeiten gespielt”), bei denen weiten Teilen der Fans definitiv der Hut hoch gegangen ist. Und was seine Äußerungen bei der Mannschaft ausgelöst haben, ist spätestens am Samstag nicht mehr zu übersehen gewesen.
Dieses Spiel gegen Schalke war ein Offenbarungseid in jeglicher Hinsicht. Die Mannschaft stand nahezu kollektiv neben sich, sei es Tuta, der da so nicht hingehen darf, egal ob er ihn berührt hat oder nicht; sei es Hinteregger, bei dem man im Spiel den Eindruck hatte, er sei gar nicht auf dem Platz sondern mit den Gedanken woanders; sei es Rode, der mit dem Ball nichts anzufangen wusste und die Verantwortung mit Pässen quer oder zurück gerne schnell abgab, nur nicht schießen. Ach ja, und dann der Trainer. In der Phase nach dem zwischenzeitlichen 2:4 mit Younes und Kamada das komplette offensive Mittelfeld auszuwechseln und durch die deutlich kombinationsschwächeren Jovic und Zuber zu ersetzen ist für mich knapp an der absichtlichen Sabotage.
Nochmal: Es ist vorbei. Und es muss auch vorbei sein.
Nicht nur muss die Zeit von Adi Hütter an der Seitenlinie heute enden, nein. Auch die dröhnende Sprachlosigkeit des Restvorstands, der sich bis gestern auf allen Kanälen unglaublich zurückhaltend präsentiert, muss aufhören. Es kann ja wohl nicht sein, dass sich der Verein und die AG von zwei abwanderungswilligen Führungskräften derart vorführen und in die Gülle fahren lassen und das einzige, was man sieht ist ein gigantisches Führungsvakuum. Und dann kam gestern Mittag das Statement von unserem Vorstandssprecher Axel Hellmann via Kicker, bei dem man dann nur hoffen kann, dass heute die notwendigen Taten folgen.
Wie schon vor ein paar Tagen beschrieben, nehmt von mir aus das Team unserer U15-Trainer, die werden schon wissen, wie man eine Mannschaft auf den Punkt hin mental fit macht. Und selbst wenn es nicht funktionieren sollte, dann hat man wenigstens ein Zeichen gesetzt. Ein Zeichen, dass man sich von solchen Karrieristen wie A. Hütter und F. Bobic eben nicht grenzenlos auf der Nase rumtanzen lässt.
Übrigens auch ein Zeichen an die Mannschaft. Denn wenn ich die Äußerungen nach dem Spiel richtig interpretiere, ist auch da ganz schön Druck auf dem Kessel. Und das könnte übrigens eine der schlimmsten Hinterlassenschaften von A. Hütter und F. Bobic sein, Verwerfungen in der Mannschaft. Denn die führen gern zu übereilten Wechseln und zu Problemen des neuen Trainers, der Ja wohl aus der Schweiz kommen wird, wie man aus gewöhnlich gut unterrichteten Quellen hört…
PS: Dieser Artikel wurde vor den beiden Abendspielen der Konkurrenten um die CL-Qualifikation geschrieben. Ist aber auch egal.