Quo vadis #SGE? Kadergedanken Teil eins

von Schnix

Ich bin gebeten worden, so als Vollexperte mal meinen Senf zu den Spielern unserer glorreichen SGE in dieses Neuland zu schreiben. Nun denn…

Damit es nicht gar zu ausufernd wird und man beim Lesen einschläft oder sich die Finger wund scrollt, hab ich meinen Sermon mal in drei Folgen unterteilt, Tor/Abwehr, Mittelfeld und Angriff. Als Dreingabe gibt’s dann auch noch ein Fazit. Natürlich gibt’s auch ein Vorwort, und damit geht’s nun los:

Vorwort

Die Allermeisten von Euch verfolgen die Spiele unserer Eintracht schon sehr lange. Euch ist also nicht verborgen geblieben, dass sich das Spiel insgesamt in diesen Jahrzehnten extrem verändert hat. Es ist viel schneller und athletischer geworden, viel taktischer, und viel mehr geprägt von konkreten Aufgabenstellungen für die Spieler. Allerdings gehört zu diesen Aufgabenstellungen auch eine größere Variabilität. So kommt es, dass viele Spieler, die heutzutage meist eine langjährige Vita in Leistungszentren der diversen U-Mannschaften aufweisen, meist über eine hervorragende Ausbildung in allen Grundtechniken und Grundtaktiken verfügen. Unterschiede ergeben sich dabei dann oft in der jeweiligen Philosophie der jeweiligen Vereine oder Nationalteams, und natürlich in der individuellen Qualität und Erfahrung.

Eine Beurteilung von Spielern ist immer durch die vorhandenen Informationen und die Qualität derselben begrenzt. Für mich heißt das, ich muss mich beschränken auf das, was ich sehe, und das ist tatsächlich relativ wenig. Ich sehe zwar alle Spiele unseres Herzensvereins, davon aber weit mehr als die Hälfte nur am TV. Jeder von Euch weiß, dass nicht nur das persönliche Erlebnis ein völlig anderes ist im Stadion oder am TV, sondern auch die gebotenen Informationen. Im Stadion habe ich den Gesamtüberblick und kann so vielleicht manches mannschaftstaktische Verhalten besser beurteilen oder auch mal konkret das Verhalten eines einzelnen Spielers verfolgen und bekomme besser das Verhalten ballferner Spieler isoliert und untereinander mit, verpasse dann aber irgendwas, weil ich gerade irgendwo anders hingucke oder abgelenkt werde (Nein, Bier oder Worscht holen während dem Spiel mach isch net!). Im TV bekommt man dann viele Aktionen in Nahaufnahme präsentiert und natürlich 15 Zeitlupen und 20 Einstellungen. Hat also alles seine Vor- und Nachteile.

Ich bin bei keinem Training dabei, weiß also überhaupt nicht, welche Schwerpunkte und welche Details mit den diversen Mannschaftsteilen und Spielern trainiert werden. Auch weiß ich überhaupt nicht, in welcher aktuellen persönlichen Situation sich die jeweiligen Spieler befinden. Das ist aber sehr wichtig. Ihr solltet also immer bedenken, wenn Ihr mal wieder einen dieser Millionarios laafe un als laafe lasse wollt, dass das zuallererst Menschen sind. Menschen mit persönlichen Stärken und Schwächen, Heimweh und Liebeskummer, Angst um ihre Position, Familienangelegenheiten, Freundschaften, vielseitigen Interessen und unterschiedlichen Hintergründen. Für manche ist es das erste Mal, im Ausland zu arbeiten und zu leben. Das ist für gestandene Leute oft schon schwierig, wie vielleicht manche von Euch wissen, niemand da, den man kennt, eine Sprache, die man erst mal nicht kann, kulturelle Eigenheiten, die man nicht kennt, eine Stadt, in der man seine Wege noch nicht kennt, und jede Menge Leute, die Dich aus dem Fernsehen kennen. Sich da als zumeist sehr junger Mensch, der ja die meiste Zeit seiner Jugend sowieso schon in einer Blase, aber immerhin zuhause bewegt hat, eine sehr herausfordernde Aufgabe! Wie jeder versuchen die, ihren Job bestmöglich zu machen, und wie jeder von Euch aus seinem Beruf weiß, gelingt das mal besser und mal schlechter, auch weil man durch externe Dinge abgelenkt ist, selbst wenn man sich alle Mühe gibt das nicht zuzulassen. Es passiert aber.

Die Jungs bei uns im Kader sind eine Auslese einer Elite von Millionen Kickern in vielen Ländern, die es in jungen Jahren ganz nach oben geschafft haben. In der heutigen Zeit ist die Verweildauer bei einem Verein immer kürzer geworden, mit Wechseln kann der nächste Karriereschritt gemacht und vor Allem viel Geld verdient werden. Dass jemand mal die Zeit hat, sich bei einem Verein und in einer Stadt so richtig einzugewöhnen, ist arg selten geworden.

Dann ist es natürlich auch nicht ganz einfach bei der Beurteilung der Leistung eines Spielers, wenn man ja nicht weiß, welche mannschaftstaktischen und individuellen Vorgaben ein Spieler vom Trainerstab für ein konkretes Spiel, konkrete Situationen oder vielleicht für eine Gruppe von Spielen in Hinblick auf die Erreichung eines bestimmten Zieles bekommen hat. Manchmal kann man das sehen oder zumindest erahnen, manchmal halt nicht. Und dummerweise wird ja ein Fußballspiel immer noch durch die Anwesenheit einer gegnerischen Mannschaft unterschiedlichster Qualitäten verkompliziert…

Ich versuche also mal zu schildern, was mir so bei unseren Jungs auffällt, bei einigen ist das sicher mehr, bei anderen weniger. Alles ist meine persönliche Wahrnehmung im Stadion und auf der Couch oder in der Kneipe, ich bin nicht dicht dran. Ich bringe meine langjährige Erfahrung als Leistungssportler und Trainer ein, zudem guck ich mir das jetzt auch lange genug an und studiert hab ich das obendrein. Das Ganze ist aber keineswegs eine fundierte wissenschaftliche Arbeit, es ist eine launige, subjektive, persönliche Einschätzung. Gerade habe ich durch eine langwierige Verletzung etwas Zeit für so einen Internet-Spaß, also hoffe ich, dass Euch das auch Spaß macht.

Tor

1 Kevin Trapp

Unsere unumstrittene Nummer Eins besticht durch eine enorme Präsenz. Als einer der älteren und erfahreneren Spielern ist er eine der Schlüsselfiguren im Team. Er ist einer der Anführer und absoluten Leistungsträger. Extrem ehrgeizig, was ihm manchmal ein Stolperstein für sich selbst war. Im letzten Jahr hat er sich wieder weiterentwickelt, seine Leistungen sind konstant auf hohem Niveau. Enorm geholfen hat ihm ganz sicher der Sieg im Europapokal, dadurch ist er ruhiger geworden im Sinne von abgeklärter, mit noch besserer Ausstrahlung, er weiß jetzt, dass er bei der Eintracht seine Ziele erreichen kann. Das gibt ihm die Gewissheit am richtigen Platz zu sein und die Möglichkeit, seinen Tatendrang auf den Platz zu lenken. Er genießt durchaus seine Rolle als polyglotter Beau auch auf gesellschaftlichem Parkett, wo er ja mit seiner Partnerin Bella Figura macht. Es nagt sicher noch an ihm, dass er in der Nationalelf nur auf Platz drei ist, andererseits kann er sich im Vergleich mit Neuer und TerStegen wohl realistisch einordnen und ist froh, überhaupt bei großer Konkurrenz wieder dabei zu sein. Der beste deutsche Torwart ist meiner Meinung nach aktuell ter Stegen, der sich wohl hinter der nach wie vor extrem hohen Präsenz von Neuer einordnen musste. Handwerklich wackelt Neuer etwas, aber auf hohem Niveau. An beide reicht Trapp nicht ganz heran, aber der Abstand ist viel kleiner geworden. Trapp ist auf der Linie ein sehr starker Torwart, der auch mal wieder einen unhaltbaren hält, manchmal aber Tore kassiert, die jetzt nicht direkt unter Torwartfehler laufen, die man aber, auf diesem hohen internationalen Klasse-Niveau, unter „Kann man besser lösen“ einordnen muss. In der Strafraumbeherrschung ist er viel besser geworden, je nach Situation; man muss ja auch berücksichtigen, ob die Mannschaft bei Standards z.B. eher hoch oder tief und wie eng steht und sich dadurch dann eben überhaupt Raum zum Rauslaufen ergibt. Mittlerweile verharrt er aber nicht mehr so oft Okaesk auf der Linie, sondern kommt raus und faustet Bälle sauber weg oder fängt sie und findet auch meist die richtige Option. Ich würde ihn mir da in manchen Situationen noch mutiger wünschen, wobei das oft eine Frage der Absprachen ist. Im Eins-gegen-eins ist er sicher einer der Besten der Liga, da hat er eine gute Präsenz, ein gutes Timing und eine gute Technik. Wie mittlerweile im modernen Torwartspiel üblich, beherrscht er auch die Eishockey-Abwehr perfekt. Fußballerisch sehe ich bei ihm noch Potenzial, ich fand, als er von PSG zurückkam, war er da besser. Seine Zuspiele auf Nahdistanz sind gut, auch bietet er sich gut an und klärt auch unter Druck sicher beidfüßig, allerdings lassen seine langen Zuspiele doch viel Spielraum. Bei manchen dieser nicht beim eigenen Mann ankommenden Pässe liegt es auch am Freilaufverhalten der Mitspieler, aber oft an der Präzision. Da sind andere deutlich besser. Blöde Ballverluste durch Leichtsinn hat er nicht, ebenso wie er sich eigentlich keine groben Klöpse leistet. Alles in allem ein sehr kompletter Torwart, eine wahre Nummer Eins!

Ein kleines Beispiel noch, wie schwierig und auch tatsächlich wenig eindeutig manchmal die Beurteilung von einzelnen Aktionen ist, ist die 118. Minute in Sevilla. Da steht er vorschriftsmäßig in der kurzen Ecke, um den direkten Abschluss zu verhindern, und verschiebt dann blitzartig parallel zur Flanke wieder in die Tormitte, wo er den Gottseidank schlecht geschossenen Ball von Kent mit einer Fußabwehr klärt und dann nochmal Glück hat, dass Jakic den Nachschuss mit dem Kopf über die Latte lenkt. Alle sagen, was für eine Monsterparade. Für mich ist sie das nur wegen des prekären Zeitpunkts und der möglichen Folgen. Er hat genau das gemacht, was eben heutzutage trainiert wird. Der Torwart soll nicht mehr darauf spekulieren eine Flanke abzufangen und damit in das Dilemma der Abwägung mehrerer Handlungsoptionen geraten. Falls er die Flanke verpasst, hat der Gegner meist mehr Zeit und mehrere Optionen direkt vor dem Tor und der Ball ist ziemlich sicher drin. Diese Optionen versucht man zu unterbinden durch die Präsenz des Torwarts in der Mitte und lässt die Möglichkeit fallen, den Ball vorher zu fangen. Es besteht nämlich die Möglichkeit, dass der Torwart sich dann gar nicht mehr entscheiden kann oder zu spät. Also lässt man eine Option weg. Die wäre aber da gewesen! Kevin rennt eine kleine Ewigkeit direkt neben dem Ball her! Er hätte nur zugreifen brauchen! Die eigentliche Parade dann ist für jeden Handballtorwart Standard, man macht sich groß und fährt die Tentakel aus und macht dann Feinjustierung. Auch als Volleyballer ist man es gewohnt, Bälle aus kürzester Distanz abzuwehren und sogar noch zum Zuspieler zu lenken. Technisch anspruchsvoll, aber machbar. Letztendlich wird er hauptsächlich angeschossen.

Für die Einen ist das also eine absolute Weltklasseparade, die Parade des Jahres, was sie im Ergebnis ja auch war, für die Anderen sowohl Glück als auch Können und vielleicht die Korrektur des Versäumnisses, den Ball nicht vorher gefangen zu haben. Legendärisch auf jeden Fall!

40 Diant Ramaj

Zu unserer Nummer Zwei im Tor kann ich relativ wenig sagen, da man ihn ja recht wenig gesehen hat. Technisch scheint er mir auf der Höhe der Zeit zu sein, ebenfalls mit starken Reaktionen auf der Linie und im Eins-gegen-eins. Präsenz hat er, seine Mitspieler scheinen auch zu wissen, dass er was kann, aber die absolute Ruhe strahlt er nicht aus. Kein Wunder, ist ja auch noch jung mit sehr wenig Spielpraxis. Zwei Böcke, die ihm unterlaufen sind, einer davon, soweit ich mich erinnere auch eher Auslegungssache, passieren halt in diesem Alter. Sicher eine Nummer Zwei, die man für einen eventuellen Ausfall von Kevin bringen kann, aber wohl eher nicht für eine halbe Saison. Der Junge ist bestimmt gut, braucht aber mal Spielpraxis. Wenn Kevin nichts passiert, wohl eher nicht bei der Eintracht.

31 Jens Grahl

Auch zur Nummer Drei, wer weiß, vielleicht wäre er im Ernstfall auch Nummer Zwei, kann ich nicht viel sagen, außer dass er, was ich von ihm gesehen habe, nach wie vor ein solider Backup ist. Einige tolle Paraden hat man ja sehen können, und seine Präsenz und Ruhe finde ich sogar besser als bei Ramaj. Aber er hat ja auch viel mehr Erfahrung, und die ist bei einem Torwart als letzte Instanz in der Fehlerkette nun noch einmal wichtiger als bei einem Feldspieler. Ramaj ist wahrscheinlich etwas spritziger, reaktionsschneller, sprungstärker und halt die Zukunft, aber Grahl macht das sicher durch besseres Stellungsspiel wett. Und er ist wohl eben gerade wegen seiner Erfahrung und Menschenkenntnis ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft. Bei einigen Jubelszenen, von denen es im vergangenen Jahr ja einige gab, sieht man, wie etliche von den Jüngeren zu ihm laufen. Er ist mittendrin, und das ist gut!

2 Evan N’Dicka

Einer unserer Juwelen, der Evan, allerdings gerade, auf hohem Niveau, eher etwas schwächelnd. Er hat bei uns eine rasante Entwicklung hingelegt, vom französischen Zweitligatalent zum Stammspieler einer Champions-League-Mannschaft. Doch doch, das sind wir! Und N’Dicka hat momentan ganz offensichtlich Schwierigkeiten, seine Rolle zu definieren. Bislang war es für ihn, zumindest in der Mannschaft, ganz einfach. Er hat sich voll reingehauen, hat sich schnell und stetig weiterentwickelt und war einfach Teil dieser Mannschaft und des Erfolgs. Nun auf einmal ist er EuroLeague-Sieger, CL-Spieler und immer noch erst 23, obwohl er jetzt schon 4 1/2 Jahre bei uns ist. Und auf einmal klopfen die ganzen großen Namen bei ihm an. Auf mich macht er den Eindruck eines sehr ernsthaften jungen Mannes, der sich hier sehr gut eingelebt und viel Spaß hat, und der weiß, was er hier hat. Wenn er jetzt den nächsten Schritt in seiner Karriere gehen möchte, muss er wahrscheinlich hier weg, so oft klopfen die Spitzenvereine nicht an, und so oft hat man auch nicht die Gelegenheit, ein exorbitantes Handgeld zu bekommen. Wer weiß, das darf man in diesem Geschäft nie vergessen, wie lange er gesund und begehrt ist. Vielleicht tut es ihm aber auch gut, noch hier zu bleiben und hier ein richtiger CL-Spieler zu werden. Ich glaube, er steht im Moment vor der schwierigsten Entscheidung seiner Karriere und das weiß er, und das sieht man seinem Spiel an. Seine Leichtigkeit und in diesen jungen Jahren schon erstaunliche Ruhe und Selbstverständlichkeit ist weg, ihm unterlaufen Fehler, die natürlich in diesem Alter noch normal sind, aber die er auf seinem Niveau fast schon hinter sich gelassen hatte. Ich glaube, die sind der Tatsache geschuldet, dass er sich so sehr als Teil dieser Mannschaft fühlt und jetzt vielleicht weggehen muss.

Ansonsten bringt er alles mit, was ihn zu einem Weltklasse-Verteidiger machen kann. Er weiß seinen Körper einzusetzen, ist geschickt im Zweikampf, robust ohne foul spielen zu müssen, hat, normalerweise, ein gutes Timing, ist kopfballstark, ist kein Düsenjet aber doch schnell, im Antritt und der Endgeschwindigkeit, notfalls auch nur mit einem Schuh, ist torgefährlich und schaltet sich gut in den Angriff ein. Seine Spieleröffnung ist gut, sicher noch nicht perfekt. Als Linksfuß ist er begehrt, beidfüßig würde ich ihn nicht nennen, aber er braucht den rechten nicht ausschließlich zum Stehen. Manchmal pennt er noch in einigen Situationen und sein Stellungsspiel ist sicherlich noch ausbaufähig. Aber sonst wäre er ja auch schon lange weg. Er ist rundum schon ein sehr kompletter Spieler, der noch überall Verbesserungspotenzial hat, aber nicht, weil es überall so sehr hakt, sondern weil er so gut ist. Er ist einer, der vom Kopf her so gut ist, dass er immer noch besser wird. Die Frage ist, ob auch überall, wie ja bei so vielen. Evan hat bisher nur AJ Auxerre und die Eintracht kennengelernt. Aber ich schätze ihn mental so stark ein, dass er, vielleicht mit etwas Anlaufschwierigkeiten, eventuell leider sehr bald, ganz sicher aber in absehbarer Zeit bei einem großen, Pardon, noch größerem Verein, landen wird und man ihn als tollen Spieler lange Jahre verfolgen kann.

4 Jérôme Onguéné

Tja, zu dem guten Mann kann man ja leider keine ernsthafte Beurteilung abgeben. Der hat nun wirklich auch viel Pech gehabt bei uns, und eventuell ist er ja auch erstmal wieder weg. Als 25jähriger, der schon einige Stationen hinter sich hat und dabei auch ordentlich internationale Erfahrung sammeln konnte, ist er sicher eine Option für unsere Innenverteidigung. Sonst würde man ihn sicher nicht nur zum Spielpraxis sammeln nur verleihen wollen. Aber zu seinen Stärken und Schwächen kann ich seriös gar nix sagen, darum erst mal weiter mit…

Der Spieler wurde nach Fertigstellung des Artikels zurück nach Salzburg verliegen. Angeblich ohne Kaufoption.

5 Hrvoje Smolcic

Bei ihm glaube ich ja, dass wir da das nächste Juwel und den nächsten Scouting-Volltreffer im Kader haben, mit dem wir viel Spaß haben werden. 22 Jahre jung, U-Nationalspieler Kroatiens und schon ein ziemlich kompletter Verteidiger. Ich fand es absolut imponierend, wie der sich, als es aus der Not notwendig wurde, ohne erkennbare größere Schwierigkeiten ins Mannschaftsgefüge eingepasst hat. Zack, plötzlich Champions-League! Ja klar, er hat den Elfmeter gegen Harry Kane (Harry Kane!) verursacht, aber da war er eigentlich nur das bedauernswerte Ende einer Fehlerkette und hat versucht noch zu retten, was nicht mehr zu retten war. Ansonsten finde ich ihn erstaunlich souverän und abgeklärt mit einer tollen Präsenz und Ruhe schon in diesem Alter. Natürlich hat er noch den ein oder anderen Fehler drin, die aber größtenteils mit fehlender Feinabstimmung zu erklären sind. Insgesamt stellt er sich aber als schon sehr reifer Spieler vor, mit richtig guter Spieleröffnung. Jaja, da gab’s auch den einen Bolzen, aber ansonsten spielt er tolle vertikale Bälle aus der Abwehr, mit guter Schärfe und Präzision. Der scheint mir auch einen guten Überblick für Spielsituationen zu haben, hat eine gute Technik und ist auch unter Druck ruhig. Als Linksfuß ist er ja der prädestinierte Nachfolger für N’Dicka, allerdings spielt er auch mit rechts gute Pässe. Und tatsächlich könnte ich mir gut vorstellen, dass er perspektivisch als Hase-Nachfolger die Position in der Mitte übernimmt. Er ist kopfballstark, durchaus auch torgefährlich, hat ein gutes Timing und ist sehr robust und erinnert dabei an Hinti. Auch sein Stellungsspiel ist gut, für einen 22jährigen eben, da braucht man viel Erfahrung. Aber ich glaube, die wird er bei uns sammeln. Ich finde den klasse.

18 Almamy Touré

Almamy ist jetzt auch schon vier Jahre bei uns, und ich glaube, er ist gerne bei uns. Und ich sehe ihn auch gerne hier. Dass es jetzt bei den Verlängerungsverhandlungen ein wenig hakt, ist, denke ich, normal. Alle Spieler bei uns, ausnahmslos alle, haben jetzt als Euro-League-Sieger und CL-Spieler eine andere Verhandlungsposition. Uns gegenüber, und auch anderen Angeboten gegenüber. Wir allerdings auch. Das muss sich alles ein wenig einpendeln. Ich würde mir wünschen, dass Almamy bleibt. Der ist nicht nur ein netter Kerl, sondern, glaube ich, ein klarer Kopf. Er ist jetzt damit nicht mehr die absolute Ausnahme, aber so viele nehmen sich immer noch nicht eigeninitiativ einen Mentalcoach. Er galt ja ein wenig als Bruder Leichtfuß, war das vielleicht auch, und hat sich mit etlichen Unkonzentriertheiten das ein oder andere Eigentor geschossen. Problem erkannt, Problem gebannt. Eigentlich ist er ein physisch starker Verteidiger, der als klassischer Vierer, Außen in der Viererkette und durchaus, auch wenn das nicht seine Lieblingsposition und auch nicht seine herausragende Stärke ist, als Außen in der Fünferkette spielen. Er ist zweikampf- und kopfballstark, technisch gut, keine absolute Rakete aber schnell, robust und verfügt, wenn er sich konzentriert, und das hat er vor seiner Verletzung, über ein gutes Stellungsspiel. Wenn er seine Verletzungsanfälligkeit jetzt auch noch in den Griff bekommt, ist das ein richtig guter Verteidiger, bei dem ich auch in der CL keine Kopfschmerzen bekomme.

Ich sehe es noch genau vor Augen, wie Xavi kurz vor Schluss in Barcelona, der ja dann doch noch ewig weit weg war, als die sich von dem Schock des 0:3 erholt hatten und nochmal richtig Gas gegeben haben, Dembelé auf die linke Angriffsseite gezogen hat und ich große Zweifel hatte, ob das vermeintliche Missmatch Touré/Dembelé gutgeht. Ogottogott! Aber Almamy hat den ganz konzentriert und souverän abgekocht. Bärenstark! Wie alle an diesem Tag, aber er halt auch. Der kann das. Und einen guten Abschluss hat er auch. Wenn er sich konzentriert. Remember the Leipzig!

20 Makoto Hasebe

Über ihn braucht man nun wirklich keine Worte mehr zu verlieren, deswegen lasse ich das auch. Oder? Kleiner Scherz… Makoto-San ist sicherlich der kompletteste Fußballer in unserem Kader, der absolute Musterprofi. Natürlich verfügt er schon allein wegen seines Alters über die meiste Erfahrung, und um lange Jahre Kapitän der japanischen Nationalmannschaft zu sein, muss man wirklich was draufhaben. Bei der WM 2018 in Russland fand ich ihn in einer sehr starken Mannschaft noch mal herausragend, Weltklasse. Das Spiel gegen Belgien, die damals auch überragend gut waren, war vielleicht das beste Spiel dieser WM, und der Konter von Belgien zum 3:2 war einer der besten, die ich je gesehen habe. Wenn Lukaku den Ball nicht grandios noch durchlässt, kratzt Hasebe ihm den noch von den Füßen. Und da sind wir bei einer erstaunlichen Stärke von Hasebe: Er ist in der Lage, als mit 1,80m doch recht kleiner, und Kilchenstein müsste eigentlich sagen „schmächtiger“ (macht er aber komischerweise bei Hase nicht), Innenverteidiger, sich dank extrem geschicktem Zweikampfverhalten sehr oft gegen deutlich größere Angreifer durchzusetzen. Außerdem gewinnt er dank gutem Stellungsspiel, einem kleinen Schubser im richtigen Moment, und perfektem Timing und ordentlicher Sprungkraft tatsächlich viele Kopfballduelle, was man so erstmal nicht erwarten würde. Ich finde es auffällig. Seine Spielübersicht ist grandios, seine Ruhe am Ball ebenso, er versteht es, das Spiel im richtigen Moment schnell zu machen oder es zu beruhigen. Er spielt klasse vertikale Pässe und antizipiert Situationen perfekt. Er dirigiert seine Nebenleute und eigentlich die ganze Mannschaft, allein durch seine Anwesenheit werden seine Kollegen sicherer und besser. Ein großartiger Team-Leader auf und neben dem Feld, ein absolutes Vorbild, und zudem noch ein zutiefst sympathischer Mensch. Wenn er fit bleibt, werden wir noch viel Freude an ihm haben, ich sehe ihn noch lange nicht auf dem Abstellgleis. Vielleicht werden seine Einsätze dosierter erfolgen, schließlich haben wir viele Spiele und auch seine möglichen Nachfolger müssen sich einspielen können.

22 Timothy Chandler

Da sind wir bei einem weiteren Frankfurter Urgestein, den viele als Maskottchen und Gute-Laune-Bär der Mannschaft wahrnehmen. Ganz sicher ist er mit seiner immer positiven unerschütterlichen Fröhlichkeit, seiner Kenntnis des ganzen Vereins und seiner integrativen Fähigkeiten ein extrem wichtiger Faktor in der Kabine, und allein als solcher im Wert für eine funktionierende Mannschaft nicht hoch genug einzuschätzen. Ihn allein darauf zu reduzieren, würde ihm aber nicht gerecht. Timmy ist immer noch ein Spieler, der, so gut wie nie verletzt, das Niveau im Training hochhält und seine Mitspieler pusht. Außerdem kann man ihn bedenkenlos in jeder Situation in jedes Spiel bringen. Er ist sofort da und macht das, was er kann. Und das ist immer noch eine Menge. Defensiv unterlaufen ihm so gut wie keine Fehler, größere Böcke schon gar nicht. Man kann ihn auf jeder Seite einsetzen, und zur Not auch als Innenverteidiger. Ein Flankengott wird er nicht mehr auf seine alten Tage, die eine oder andere brauchbare wird er trotzdem schlagen, und ich denke auch nicht, dass er ins Spiel kommen wird, um nochmal so richtig Druck nach vorne zu machen. Aber ein Spiel stabilisieren und ruhig nach Hause fahren kann man mit ihm und seiner Erfahrung. Und letztens hatte er ja sogar mal einen Anflug von Torjägeritis…

24 Aurélio Buta

Das könnte tatsächlich der klassische Fall von Bayern-München-Scouting gewesen sein: Hat ein grandioses Spiel gegen uns gemacht, den kaufen wir dem Gegner weg. Tatsächlich hat er im Hinspiel gegen Antwerpen (im Rückspiel war er verletzt) Filip Kostic komplett abgemeldet und hat noch Zeit und Kraft gehabt, uns im Vorwärtsgang erhebliche Probleme zu bereiten. Das war sehr auffällig.

Er hat alle U-Mannschaften Portugals durchlaufen und ist dabei sogar torgefährlich, in der belgischen Liga hat er in 96 Spielen 19 Torvorlagen gegeben. Das ist eine sehr ordentliche Hausnummer. Der Mann ist technisch hervorragend, antizipiert gut, ist richtig schnell und mit 25 schon richtig erfahren. Er hat natürlich riesig Pech gehabt, dass er so lange an seiner Verletzung mit Entzündung usw. herumlaborieren musste, aber wenn er jetzt langsam wieder richtig fit ist, werden wir den sehen, da bin ich sicher. Spielberechtigt für die CL ist er nicht, aber in Liga und Pokal ist er ganz sicher eine gute Option. Seine Hauptposition ist rechter Verteidiger, er ist aber auch im rechten Mittelfeld und als Rechtsaußen einsetzbar. Der wird uns auch Spaß machen!

25 Christopher Lenz

Einer, der unter allen Helden von Sevilla wie einige andere nochmal ein klein wenig herausragt. In so einem großen Finale sich den ersten Elfmeter zu schnappen, der so wichtig ist, und den dann so cool und konzentriert reinzuhauen ist schlichtweg überragend! Wenn ihm seine offensichtliche Verletzungsanfälligkeit nicht so oft einen Strich durch die Rechnung machen würde, würden wir den wohl öfter spielen sehen. Der auch schon 28jährige ist ein bissiger Linksverteidiger, der hinten sehr solide kaum was anbrennen lässt. Auch nicht besonders groß geraten und auch nicht herausragend schnell, macht er diese Nachteile durch gute Antizipation, gutes Stellungsspiel, gutes Timing und eine konsequente Zweikampfführung wett. Ich glaube, gegen den spielt niemand gerne. Er spielt nicht oft foul, allerdings immer kompromisslos. Seine Technik ist gut, aber ein Tobollik ist er nicht. Muss er auch nicht sein. Er verfügt über ein gutes Spielverständnis, mit ihm kann man kombinieren, und bei seinen Vorstößen kommen durchaus auch gute Flanken raus. Bevor er jetzt wieder durch seine Muskulatur ausgebremst wurde, war er richtig stark. Kein Kostic-Flankomat, aber dafür defensiv auch kein Kostic-Schnarchomat. Außerdem ist Lenz ein richtig guter Typ, dessen Wort in der Mannschaft Gewicht hat. Auch ist er einer, den man nicht mitreißen muss, sondern einer, der seine Mitspieler pushen und mitreißen kann. Wenn er fit ist, muss ihn erstmal einer verdrängen auf links.

33 Luca Pellegrini

Im Rückspiel gegen Sporting Lissabon habe ich gedacht „Jetzt ist er so richtig angekommen in der Mannschaft!“. In der grandiosen zweiten Halbzeit hat er sich in jeden Zweikampf reingehauen als gäbe es kein Morgen, vorne wie hinten, hat hinten die Grätsche ausgepackt und hat vorne gepresst wie Sau, gute Flanken geschlagen, selbst Abschlüsse gesucht und einfach gut gekickt. Hinterher beim Feiern war er mittendrin, ist von allen geherzt worden und hat alle geherzt. So, wie das sein muss. Vorher und dann doch auch wieder nachher wirkt er allerdings manchmal wie ein Fremdkörper. Seine Spielweise kommt auch manchmal etwas arrogant rüber. Kicken kann der, und zwar richtig gut, er verfügt über eine richtig feine Technik. Auch hat er eine gute Übersicht, die sich manchmal bei klasse Spielverlagerungen zeigt. Kombinieren kann man auch mit ihm, und er hat vorne auch eine ordentliche Durchsetzungsfähigkeit und seine Flanken und Standards sind auch ordentlich. Nein, kein Kostic, aber diese Bürde, mit der ja jetzt die nächsten Jahre wahrscheinlich jeder auf dieser Position umgehen muss, darf man ihm nicht umhängen. Ich glaube, das ist ein richtig guter Kicker, der aber sein Maß und seine Rolle sucht. Ich denke, das ist tatsächlich einer der Fälle, denen die Abwesenheit von zu Hause schwer zusetzt, viel mehr als er zugeben mag und was er mit allerlei Coolness demonstrativ überspielen will. Fern von Pasta, Mama und der gewohnten Sprache fällt es ihm wahrscheinlich schwer, sich auf die Dinge auf dem Platz zu konzentrieren. Gegen Lissabon das Spiel war so intensiv, da hatte er gar keine Zeit für Psycho-Mätzchen. Ich glaube, da haben wir den wahren Luca Pellegrini gesehen. Ich vermute, der ist einer, der so richtig lange Eingewöhnungszeit braucht, die er hier aber wohl nicht bekommen können wird. Entweder, er schafft es schnell, das, was er kann auf den Platz zu bringen, oder der wird nach Ende seiner Leihe bei uns Geschichte sein.

35 Tuta

Der junge Kerl ist zwar immer noch erst 23, aber gehört mit den 4 Jahren, die er jetzt schon bei uns ist, fast schon zum Inventar. Und ist gleichzeitig immer noch einer der hochtalentierten Hoffnungsträger, seinen Vertrag verlängert hat er ja gerade erst bis 2026. Capitano Abraham ersetzen zu sollen waren extrem hohe Ansprüche an ihn, und selbstverständlich ist es nicht möglich, so einen erfahrenen Klasseverteidiger und Leader adäquat und auch noch in kürzester Zeit vergessen zu lassen, aber Tuta macht sich unerschrocken daran, sich in diese großen Fußstapfen reinzuarbeiten. Ein echtes Juwel, den da wer auch immer in São Paulo ausgegraben hat. Ab und zu unterlaufen ihm immer mal wieder die alterstypischen Schwankungen und kleinen Fehler, insgesamt ist er aber erstaunlich konstant und stabil. Er hat ein gutes Stellungspiel, ist mit meistens gutem Timing konsequent im Zweikampf, außer er wird von einem absoluten Weltklasse-Stürmer wie Heung-min Son zum Lehrgeld zahlen eingeladen, und hat ein gutes Passspiel nach vorne. Torgefährlich ist er auch, sowohl nach Standards als auch in letzten Minuten. Das ist auch eine große Stärke von ihm: Er haut sich immer volle Kanne rein, hat vor nichts und niemand Angst, kämpft, solange die Nachspielzeit auch dauern möge und gibt nie nie nie auf. Eintracht-Style halt! Er traut sich auch, mal dem Käpt’n an den Kragen zu gehen, als der ihn angepflaumt hat. Die meisten die das gesehen haben, fanden das ja so richtig daneben. Ich nicht. Ich habe nämlich auch gesehen, wie er sich direkt danach, als es ging, mit Trapp unterhalten und sich ihm entschuldigend um den Hals geworfen hat. Und die beiden haben sich sofort wieder angegrinst. Klar ist er, heißblütig wie er ist und das auch für sein Spiel braucht, in der ersten Reaktion auf den berechtigten Rüffel übers Ziel hinausgeschossen, das sollte so nicht vorkommen. Passiert aber. Und die beiden haben das ja sofort, sehr emphatisch, wieder geradegerückt. Alles in Ordnung. So ein kurzer Konflikt und die blitzartige Lösung davon trägt ganz sicher dazu bei, dass die beiden näher zusammenrücken. Tuta ist nämlich ein Spieler, der sich sehr wohl gerne was sagen lässt, der ist nach wie vor sehr lernbegierig, hat aber durchaus auch mittlerweile ein berechtigtes Selbstbewusstsein. Durch seine Ruhe am Ball und seine gute Übersicht kann er nicht nur die rechte Position in der Innenverteidigung spielen, sondern hat ja schon nachgewiesen, dass er auch die Hase-Position kann. Und neuerdings wird er ja auch auf der Sechs ausprobiert. Ich kann mir vorstellen, dass er dort mit seiner Aggressivität sehr gut den Balleroberer geben kann, aber einen, der dann auch die Ruhe, Übersicht und Technik hat, den gewonnenen Ball auch gut nach vorne zu spielen. Ich bin gespannt, wohin dieses Experiment führt und ob wir ihn da öfter sehen, vielleicht wenn Sow uns verlassen sollte. Vielleicht sollte man ihn auch mal den ein oder anderen Freistoß aus vielversprechender Position schießen lassen, ich erinnere mich da an Trainingsberichte, wo er Einen nach dem Anderen eingeschweißt hat. Kick it like Eder!

Titelbild: Alex Grimm/Getty Images

5 Gedanken zu „Quo vadis #SGE? Kadergedanken Teil eins“

  1. Das hat Spaß gemacht. Bin schon sehr gespannt auf das Mittelfeld und den Sturm – klasse Analyse auch mit vielen Sachen, die mir nicht aufgefallen sind – chapeau

  2. Jürgen,

    ich denke, was schon nach dem ersten Teil klar ist, ist, dass dieser Kader in den letzten Jahren eine unfassbare Entwicklung genommen hat. In die erste Saison mit Bobic und Kovac gingen wir mit einem Kader, der einen Wert von 72,3 Mio. Euro hatte.

    Da waren schon einige eher günstige Spieler dabei: https://www.transfermarkt.de/eintracht-frankfurt/startseite/verein/24/saison_id/2016

    Dieses Jahr hat der Kader einen Wert von 271,0 Mio. Euro. Und viel krasser finde ich den Durchschnittswert pro Spieler: 2016/17 2,1 Mio. Euro und 2022/23 9,0 Mio. Euro.

  3. Lieber Schnix,

    sehr lesenswert, hat Spass gemacht, vor allem auch wegen der vielen herausgearbeiteten positiven Aspekte. Freue mich auf die Fortsetzungen!

  4. Großer Text, danke… Auch für das Vorwort, auch wenn wir das alle wissen vergessen wir es doch zu oft, da stehen Menschen auf dem Platz. Ich vergesse das in der Emotion auf der Couch oder Stadion leider auch viel zu oft.
    Freue mich schon auf den nächsten Teil!

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