#SGEVFB – Nicht alles Max

von UliStein

Max steht als Kurzform für Maximal. Ist aber auch der Name des neuen linken Schienenspielers, der seit dem 31. Januar 2023 leihweise bei der Frankfurter Eintracht unter Vertrag steht. Seitdem hat er acht Pflichtspiele für die glorreiche SGE absolviert. Und in meinen Augen ist er gerade so ein bisschen der Kern der spielerischen Krise, in der sich die Eintracht seit einigen Wochen befindet.

Bis Max zur Eintracht kam, herrschte auf der linken Seite eher etwas Flaute nach dem Abgang von Filip Kostic. Wahlweise spielten dort Lenz und Knauff, die jedoch lange nicht so dominant auftraten wie Kostic zuvor. Das führte dazu, dass das Spiel der SGE einerseits weniger klar auszurechnen war, und andererseits das Mittelfeld, immerhin namhaft verstärkt mit Mario Götze, deutlich mehr Platz zur Entfaltung hatte. Nehmen wir der Einfachheit halber mal das Hinspiel gegen den VfB in Stuttgart, und vergleichen wir es mit dem gestrigen Auftritt der SGE:

Beim 3:1 Sieg in Stuttgart spielte die SGE mit der Dreierkette N’Dicka, Hasebe, Tuta, auf den Außen spielten links Knauff und rechts Jakic, in der Mittelfeldzentrale standen defensiv Sow und Rode, davor spielten Götze und Kamada auf den Halbpositionen hinter Kolo Muani.

Beim gestrigen 1.1 Unentschieden hatte man die gleiche Dreierkette, davor spielten zentral wieder Sow und Rode. Außen waren Max links und Buta rechts aufgestellt, offensiv standen Götze und Borré hinter Kolo Muani auf dem Platz.

Im Vergleich war die Ordnung beim Hinspiel deutlich mehr gegeben, die Außen hielten ihre Positionen, wodurch Götze und vor allem Kamada Platz zur Entfaltung hatten. So bereitete Kamada das 0:1 durch Rode und das 1:3 durch Jakic vor und machte das 0:2 selber. Die Standards wurden von mehreren (Götze, Kamada, Rode) ausgeführt.

Und gestern? Gestern war zu sehen, dass Max auf links und (etwas weniger auffällig) Buta auf rechts das Spiel auf die Außen zogen. Götze war zwischen Baum und Borke und versuchte, stets in Ballnähe zu sein. Alle Standards wurden – warum auch immer – von Max ausgeführt. Wenn man sich die Heatmaps ansieht, fällt auf, dass Max nahezu die gesamte linke Spielhälfte beackert, wodurch aber dann Götze jeder Raum genommen wird. Und wenn das ganze dann noch durch eine wirklich wacklige Dreierreihe potenziert wird, kommen solche Spiele wie gestern raus. Spiele, nach denen wir nichts mehr mit dem Thema Champions-League im nächsten Jahr zu tun haben werden.

Wobei, die Lösung ist ganz einfach. Also für mich. Zurück zum Erfolgsrezept der Hinrunde. Außen, die ihre Positionen halten – und ich bin sicher, dass das Philipp Max auch kann. Die offensiven Halbpositionen wieder mit Götze und Kamada oder eventuell Lindström besetzen, Sow und Rode für die defensive Zentrale vor einer Dreierkette, bei der ich derzeit ehrlich gesagt gar nicht weiß, wen ich aufstellen würde. Vielleicht N’Dicka, Smolcic und Tuta? Schwierig.

Grundsätzlich jedoch glaube ich, dass man mit mehr offensiver Power und Abstimmung auch Druck von der eigenen Defensive nehmen kann, da der Gegner ganz anders beschäftigt wird. Was sich auch noch damit belegen lässt, dass die SGE in der Hinrunde durchschnittlich 2,1 Tore geschossen hat und in der Rückrunde noch 1,4.

Man sollte reagieren. Schnell.

Titelbild: Alex Grimm/Getty Images

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