…könnt Ihr behalten. Nicht nur das, den gönne ich Euch, aber vor allem den beiden Teams, die alles in dieses Spiel reingelegt haben.
Damit das nicht falsch verstanden wird, das was der FC am 23.04. auf die Beine gestellt hat war der Hammer. Man merkt, dass der Verein voll hinter dem Damen-Team steht. Ich war schon zu den Herrenspielen im Müngersdorfer Stadion und das gestern fühlte sich genau so an. Das war ein Spieltag mit voller Kapelle. Im wahrsten Sinne des Wortes zog ein Spielmannszug über das Gelände. Das Rahmenprogramm war riesig und das finde ich super. Schade ist einzig und allein, dass das bemerkenswert ist, nur weil es ein Spiel der Frauenmannschaft war oder wie es in Köln heißt der „FC Ladies“. Und das trotzdem total entspannt und mit lockerer Atmosphäre. Das lag nicht nur daran, dass gefühlt alle Familien Kölns vor Ort waren, sondern es war ohne jede Aggression und den Stress, den ich schon so oft bei den Herrenspielen erlebt habe. Das zeichnet aber die Frauenspiele generell aus, wie ich im Adlerpodcast schon öfter berichtet habe.
Und das Stadion war voll. 38.365 Menschen haben sich für die möglichen 50.000 Plätze eingefunden und damit für einen neuen Frauen-Bundesliga-Rekord gesorgt. Das ist schon sehr beeindruckend, insbesondere wenn man bedenkt, dass der „alte“ Rekord gar nicht so alt war. Aufgestellt von der Eintracht am ersten Spieltag gegen die Bayern im September 2022. Satte 65% hat der FC draufgelegt, mit einer intensiven Marketingkampagne und der Identifikation, die FC Fans mit ihrer Stadt und ihrem Verein eben haben. Alle Beteiligten, inklusive der zahlreichen mitgereisten Fans auf SGE-Seite, zeigten sich beeindruckt. Solche Kulissen ist man sonst von internationalen Turnieren im Frauenbereich gewohnt und das bringt uns letztlich zum Spiel….
…und zum Titel. Das WAR beeindruckend und aller Ehren wert. Und es war der Rahmen für ein Fußballspiel und bekanntlich geht es da um Punkte. Und die haben wir gerne behalten und mitgenommen. Hoffenheim ist uns auf den Fersen und am 30.4. kommt es hier zum Show-Down um den 3. Tabellenplatz am Brentanobad. Dieser qualifiziert für das Quali-Turnier für die Women‘s Champions League und da wollen wir natürlich hin. Und da Hoffenheim im Gleichtakt mit uns punktet und nur 3 Punkte hinter der SGE steht, hat das Spiel eine große Bedeutung.
Direkt vom Anpfiff wurden die FC-Frauen von der gigantischen Atmosphäre getragen. Es war spürbar, dass sie etwas zurückgeben wollten und so gehörte die Anfangsphase den Kölnerinnen. Die Eintracht-Frauen blieben dabei aber ruhig und verteidigten stabil. Man hatte das Gefühl, dass es kein Nachteil ist, viele Nationalspielerinnen in den eigenen Reihen zu haben, die vor so einer Kulisse schon gespielt haben. Und so kam es, dass nach den ersten 10 Minuten die SGE Frauen sich immer mehr Spielanteile erarbeiteten und das auch bis zum Schluss in Dominanz ausbauten. Wo die FC Frauen über den Kampfgeist arbeiten, begegneten die Eintracht Mädels dem mit spielerischen Mitteln und einem guten Passspiel.
So markierte Barbara „Baba“ Dunst mit ihrem Treffer in der 15. Minuten einen Dämpfer für die Gastgeberinnen. Ein sehenswertes Solo, welches zentral durch einen schönen Distanzschuss unten links abgeschlossen wurde. Man spürte, dass das ein Wirkungstreffer war, den sich die Damen erarbeitetet hatten. Teilweise übernahmen wir Gästefans die akustische Begleitung und waren auch durchaus über einige Zeit deutlich hörbar. Zu erkennen an den vielen Köpfen, die sich immer wieder zu unseren Gesängen in Richtung unserer Blöcke wandten.
Auch Köln wurde – neben einer Ecke in HZ 1, die Stina Johannes mit einem riesen Reflex parierte – im Spielverlauf 2 mal aus dem Spiel gefährlich als ein Spielzug, ähnlich dem zur Führung der SGE, knapp am Pfosten vorbeistrich. Ebenso wie ein Freistoß in HZ 2, ansonsten hatten die Eintracht-Frauen das Spiel aber im Griff. Eine deutliche Steigerung zum Spiel gegen Duisburg war sichtbar, das lag aber auch daran, dass die Kölnerinnen deutlich mehr mitspielten und nicht nur Beton in der Abwehr anrührten. Das kommt dem Spiel der Eintracht eben entgegen. Und so wurde in der 78. Minute der berühmte Deckel drauf gemacht, als Lara Prasnikar einen bilderbuchmäßigen Vorstoß nach Hereingabe abschließen konnte. Letztlich zeigen 7:1 Schüsse aufs Tor, dass die SGE über das Spiel insgesamt gefährlicher war.
Während die unterlegenen Spielerinnen des FC ihre absolut verdiente Stadionrunde absolvierten, um sich beim wirklich tollen Publikum unter Jubel zu bedanken, feierten die Eintrachtspielerinnen ausgelassen vor der Gästefankurve. Man merkte nach dem Spiel auch hier, dass sie doch Respekt vor der Kulisse hatten. Auch daran zu sehen, dass sich der komplette Staff ein Bild vor den Fans sicherte.
Zusammenfassend eine schöne Auswärtsfahrt, die in Erinnerung bleiben wird. Wegen des guten Spiels, der unglaublichen Atmosphäre und wegen eben 3er wichtiger Punkte, die es nun Zuhause zu verteidigen gilt. Und nicht vergessen. Am 14. Mai geht es gegen Wolfsburg im Waldstadion darum, vielleicht eine kleine Sensation zu schaffen. Karten gibt es im Vorverkauf. Und auch wenn das nicht so eine große Party wie in Köln wird, ein interessantes Spiel wird es mit Sicherheit.
Sehr schöner Bericht SGE_Papa. So habe ich es auch empfunden. Ich saß mit meiner FC-Begleitung allerdings auf der anderen Seite des Stadions und war der einsame Jubler bei den Toren inmitten von Kölner Fans. Es war schon besonders, die friedliche und familiäre Atmosphäre zu erleben im Vergleich zum Gastspiel der Eintracht im Februar…