Den Schwung der guten Nachrichten mitnehmen, das schrieb Uli in seiner Anekdote vor dem Spiel. Ich kann für mich und ich glaube für euch alle feststellen: das hat hervorragend hingehauen. Schwing!
Dino Toppmöller, 4-Tore-Torwandtorschütze im abendlichen Sportstudio, stellte genau einen Namen um: Chaibi raus, Nkounkou rein. Aber taktisch ging es zurück zu einer Dreierkette mit Theate, Koch und Tuta. Davor durften eben Nkounkou und Kristensen auf außen ran, in der Mitte tummelten sich Shkiri, Larsson und Götze und vorne gaben sich Marmoush und Ekitiké die Ehre. Trapp natürlich im Tor, nicht zu vergessen.
Hoffenheim war, man muss es so formulieren, grottenschlecht. Bis auf das Anschlusstor durch Kramaric gingen nur eins bis zwei weitere Kleinigkeiten auf Trapps Kasten, was faktisch nicht der Rede wert war und eben Trapp einen recht unaufgeregten, ruhigen Nachmittag einbrachte. Am Gegentor, bei dem Kramaric völlig frei stand, konnte er schlicht nichts machen.
Was fiel sonst auf? Natürlich das Zusammenspiel im Sturm gegen die eben schlechten und / oder überforderten Hoffenheimer. Welch ein geiles Zusammenspiel beim 1:0 durch Ekitiké, wie Hugo E hier Baumann aussteigen ließ um den Ball dann mit Dampf ins leere Tor zu hämmern, zum Zunge schnalzen. Und das 2:0, wie Marmoush Ekitiké anspielte und der in bravouröser Uwe-Bein-Manier einen kurzen, perfekten Zielpass in den freien Raum abtofen ließ, den dann Hugo L in einer “ich gucke den Baumann einfach aus und versenke”-Manier verwandelte, wow. Ich glaube es besteht ein Risiko, die schönsten zwei Tore der Saison schon gesehen zu haben. Schwing, Schwing!
Man ließ es dann in Halbzeit 1 noch etwas dahinplätschern, bei der Hitze im Stadion im Stadtwald durchaus angemessen. Auch wenn mein Block-Umfeld im Stadion durchaus (zurecht, wie ich empfand) der Meinung war, man könne doch gerne noch ein 3. Tor nachlegen, um in divaesker Erfahrung dann eben doch beruhigt in die Schlussphase zu gehen. So begann Halbzeit 2 mit gefühlt einem Gang langsamer und Hoffenheim mit seiner quasi ersten richtigen Chance nutzte sie zum Anschlusstreffer, ich schrieb es ja. Was aber eben nicht in divaesker Erfahrung erwartbar war, das war der Eu-Frust (nach Eu-Streß, positiver Streß): ihr macht ein Tor? Ja gerne. Geben wir halt Gas und machen stellvertretend durch Marmoush direkt das 3:1. Auch hier: Schwing! Und wow. Und irgendwie war dann direkt klar: hätte der Anschlusstreffer Motivation bringen können, so brachte das 3:1 den K.O. für Hoffenheim. Aus war es, es folgten diverse Auswechslungen und es war gut.
Was fiel mir persönlich sehr positiv auf? Natürlich das Zusammenspiel zwischen Ekitiké und Marmoush, siehe auch Tore, die, Schwing!. Oder “Batman” Shkiri mit der Jochbeinmaske, der sichtlich defensiver aufgestellt war und sich aus meinem Blickwinkel und Empfinden nicht so oft in die Offensive traute, was wiederum positiv für Ausflüge von Larsson war. Oder der Koffer Kristensen, der sich wirklich mit allem in den Mann stellt. Von dem Larsson behauptete, er gebe viele und laute Befehle auf dem Platz. Ja, sowas könnten wir gebraucht haben. Und Theate, der einfach auch, wenn man es nach drei Pflichtspielen denn schon sagen kann, super in unsere Defensive passt.
Jetzt kommt mein Aber: Hoffenheim scheint nicht stark in die Saison zu kommen, sie haben “mit Mühe und Not” Holstein Kiel besiegt und gegen unsere Diva wahrlich schlecht ausgesehen. Natürlich war unsere Eintracht stark unterwegs. Nichts desto trotz: weder verfalle ich nach dem Dortmund-Spiel in Panik noch nach dem Spiel gegen Hoffenheim in endlose Euphorie. Denn ich finde einfach: es war ein geiler Samstag Nachmittag im Stadtwald, aber die Konstanz, diese Leistung und das Können abzurufen, die ist meine Diva mir noch schuldig. Aber den Beweis, den nehme ich natürlich gerne an. Schwing!
(Titelbild: Helge Prang/Getty Images)
Das vierte Tor durch Matanovic hat leider gefehlt! Dann wäre die Stimmung im Stadion noch besser gewesen!
Nur als Anmerkung:
Aus Kicker-Manager-Sicht ist mir nicht klar, warum Koch ‘ne bessere Note als Theate bekommen hat. Koch war jedenfalls derjenige, der den Pass der Hoffenheimer zu ihrem Tor mit etwas besserem Stellungsspiel hätte abfangen können.
Jammern auf hohem Niveau – ich weiss, aber Koch hat wohl gedacht: “Ich stehe falsch, da mach’ ich mal kein Eigentor. Wird wohl gutgehen.”
So was sieht der Kicker Redakteur natürlich nicht…