Brychen. Wenn es so etwas wie ein Fußballunwort gäbe oder ich etwas für den Duden vorschlagen dürfte, dann wäre es genau dieses Wort. Brychen, das. Aus tiefsitzendem Frust stetig gegen Eintracht Frankfurt pfeifen, ohne eine grundsätzlich solide Schiedsrichterleistung zu zeigen.
Eine Nacht dachte ich mir, eine Nacht schlafe ich drüber. Denn am Samstag Abend nach dem Spiel der Diva in Leverkusen hätte ich mal gerade gar nichts schreiben dürfen, das wäre nämlich weder vergnügungssteuerpflichtig noch irgendwie jugendfrei geworden. Ich gestehe aber, dass selbst die eine Nacht den Frust nicht verbesserte, aber immerhin die Wortwahl im Kopf etwas aufklarte.
Rein sportlich habe ich in Leverkusen original mit nichts gerechnet, die Niederlage geht schon in Ordnung. Eine wirklich, ich empfand sie so, gute erste Halbzeit, nach der es verdient 1:1 stand. Eine zweite Halbzeit, in der wir, warum auch immer, uns haben massiv hinten einigeln müssen, reindrücken lassen und irgendwie wenig Mittel gegen die Werkself fanden. Und dann eben das 1:2 aus unserer Sicht kassierten. Shit Happens.
Was eben aber nicht passieren darf ist grundsätzlich dieses Brychen. Herr Brych, ich glaube das wissen Sie selbst, das gestern war nichts. Dino Toppmöller sagte nach dem Spiel, dass dieses Bundesligatopspiel auf allen Ebenen Topleistung verdient hätte. Didi Hamann auf Sky sagte, mit der Eintracht sei übel umgegangen worden.
So gab es in Halbzeit eins genau zwei Elfmeter, einen für Leverkusen, schlecht geschossen und gehalten von Trapp, bei dem der VAR eben Schiedsrichter Brych an den Monitor bat, um ihm die Szene nochmal vorzuführen. Weil: da gibt man niemals Elfmeter. Herr Brych blieb dabei. Später wurde Marmoush von Andrich “gefoult”, auch das für mich kein Elfmeter, man hätte können meinen, dass der VAR ihm das zeigt um zu verhindern, dass eben Brych, der diesmal nicht pfiff, blöd dasteht. Also gab es dann interessanterweise auch diesen Elfmeter, gefühlt eine Konzessionsentscheidung, denn auch das war schlicht nichts.
Dann waren da allein in Halbzeit eins mindestens zwei Leverkusener “Doppelhandamtrikotzieh”-Fouls, die völlig ungeahndet blieben, obgleich Brych in guter Sichtposition stand. Oder der Freistoß für die Eintracht (war der schon in Hälfte 2?), der quasi schon freigegeben war und dann Alonso (man kann das sicher noch irgendwo im Internet finden, aber die Quellen die ich sah, die wurden dank Urheberrechten gelöscht) sagte “Felix, der war da” und der Freistoß mal spontan auf Trainerzuruf um einige Meter nach hinten verlegt wurde.
Und dann war da Minute 90 plus X, Hradecky mit einem Fehler, flott ging es dagegen, Ekitike hebt ab, Tah rammt Ekitike, der etwa einen Meter höher sprang als eben Tah, den Ellenbogen in den Unterbauch, Ekitike fällt, Tah tritt ihm nochmals mitsamt Stollenschuh in den Bauch. Es wäre das mutmaßlich sichere 2:2 gewesen, so war es ein klarer Elfmeter und rot, da Verhinderung einer klaren Torchance. Und was geschah? Kein Pfiff, kein VAR. Aus das Spiel.
Ich komme aufgrund der Historie nicht umher zu sagen, Herr Brych scheint unsere Diva nicht zu mögen. So etwas gehört da ob bewusst oder unbewusst zum System mittlerweile. Was kostet es eigentlich, wenn man nicht antritt bei einem gewissen Schiedsrichter? Ich kriege da für mich eine mittlere bis große Krise, wenn ich so etwas sehen muss. Schafft den VAR doch bitte einfach ab. Dann muss ich mich wenigstens nur noch (wieder) über falsche Tatsachenentscheidungen ärgern. Und nicht über ein Konstrukt vom Feinsten, in dem eben nichts besser wurde dank dem VAR.
Und dieses Brychen, das ist völligst unnötig. Und ich mag es einfach nicht mehr sehen.
(Titelbild: Pau Barrena/Getty Images)
Einspruch, Korken. Natürlich war das Foul von Andrich an Marmoush ein klarer Elfmeter. Der trifft eindeutig das Bein, das Marmoush gerade versetzt. Dadurch setzt Marmoush das Bein nicht mehr an der Stelle auf, wo es geplant und für die Bewegung notwendig war, sondern eben unfreiwillig einen halben Meter weiter. Körperschwerpunkt weit außerhalb des Stützpunktes, Sturz. Der Tritt von Andrich war die klare und einzige Ursache für den Sturz von Marmoush und damit klar Elfer.
Beim Elfmeter für Leverkusen, den der W… nicht zurücknimmt, versucht Adli den Fuß noch vor den Ball zu bekommen und schafft das auch mit dem Außenrist. Ebimbe spielt jedoch klar den Ball und ausschließlich den Ball, Adli lenkt den Ball noch ab und reißt dann spektakulär beide (!) Beine hoch. Niemals (!!) Elfmeter.
2 Leverkusener hätten wegen der ständigen, völlig ungeahndeten Halterei mit Gelb-Rot vom Platz gehen müssen. Zudem hätte das Freistöße in aussichtsreicher Position geben müssen.
Und klarer als der nichtgegebene Elfmeter am Ende kann ein Elfmeter nicht sein. Das Timing für den Ball war wirklich schwierig, aber Ekitiké macht das perfekt. Er musste einen Moment warten bis der Ball wieder weit genug unten ist, dann schnell genug sprinten, um vor Tah am Ball zu sein. Er macht einen perfekten Stemmschritt, um die Geschwindigkeit wieder abzustoppen und in Höhe umzuwandeln und nicht unter dem Ball durchzufliegen. Macht er perfekt. Tah springt überhaupt nicht, sondern läuft lediglich mit ausgestrecktem Arm in Ekitiké rein und sorgt mit diesem Schubser dafür, dass Ekitiké von unten unter dem Ball durchgedreht wird und mit den Füßen voraus (!) auf den Rücken fällt. Allein das hätte schon ein klares Indiz für den Ar… für Tahs Stoßen sein müssen, denn Ekitiké springt gerade hoch und fliegt plötzlich mit den Füßen voraus durch die Luft. Das ist physikalisch nur durch einen ordentlichen Stoß unterhalb des Körpermittelpunkts möglich. Da gibt es keinerlei „Ermessensspielraum“. Ein Schiedsrichter, der das nicht in Echtzeit auf dem Platz sieht, hat auch in der Kreisklasse nichts zu suchen. Ein VAR, der da nicht sofort vehement Einspruch einlegt, ist komplett blind oder bestochen. Und dann tritt Tah ja auch noch auf Ekitiké drauf. Und es ist völlig unerheblich, ob das Absicht war oder nicht.
Das war völlig eindeutig Betrug.
Sämtliche Fachleute (also nicht nur die Vollexperten) sehen da einen klaren 11er und Rot für Tah. Eben auch wieder Zeigler. Und der Kircher setzt sich mit einer unerträglichen Chuzpe da hin und redet von “Ermessensentscheidung”. Und wiederholt das Wort mindestens zwölfmal.
Und dass der Brych eine optimale Sicht auf die Szene hatte. Das macht’s ja noch schlimmer.
Bestens erläutert, wie immer. Kann es eigentlich zu allen 3 Situationen keine andere Meinung geben.