#SGEBVB – Rückrunde

von mauriziogaudino

Es gibt sicher keine Erhebung darüber, bei wie vielen Menschen, die es mit der Eintracht halten, ein erhöhter Ruhepuls festzustellen ist, sobald sie das Wort “Rückrunde” hören. Ziemlich sicher aber wird ein Großteil derer nicht in grenzenlose Euphorie verfallen, wenn sich diese wieder einmal nähert. Zu matt und inspirationslos waren dafür die Rückrunden der Eintracht in den letzten Jahren. Ein Blick auf die Rückrundenbilanzen seit der Relegationsteilnahme 2016, gewissermaßen dem Beginn der Eintracht-Moderne, untermauert genau das: Seit der Saison 2016/17 punktete man nur zweimal besser als in der Hinrunde. Interessanterweise in den Corona-Spielzeiten 2019/20 und 2020/21.

In den drei Jahren danach beendete man die Rückrunde jeweils schlechter als die Vorrunde. Eine ähnliche Ausgangslage übrigens in der Saison 2022/23, dem letzten Glasner-Jahr, in dem man im Pokalfinale stand. Hier lag die Eintracht nach der Vorrunde auf Platz 4 mit 31 Punkten, um dann in der Rückrunde nur noch 19 Punkte zu holen und auf Platz 7 einzulaufen, was am Ende denkbar knapp für die Conference League reichte. Insgesamt gibt es sicher für all die mehr oder minder großen Einbrüche spezifische Gründe, die in der jeweiligen Saison zu suchen sind. Diese reichen von kräftezehrendem Fußball, der nie über eine ganze Spielzeit durchzuziehen war bis zu, von außerhalb, schwer erklärbaren Brüchen im Binnenverhältnis zwischen Mannschaft und Trainer.


Hilft der Blick auf diese Rückrundenbilanzen nun bei einer Prognose zur heute beginnenden Rückrunde 2024/25? Ich denke nur bedingt. Wie oben geschrieben sind es in jedem Jahr viele Faktoren, die Einfluss haben, so dass es schwierig ist allgemeine Rückschlüsse zu ziehen. Sicher haben sich die jeweiligen Teams in jeder der oben genannten Saisons vorgenommen an den erfolgreicheren Vorrunden anzuknüpfen. Im letzten Jahr hat man, unter demselben Trainer, 7 Punkte weniger eingefahren, als in der Hinrunde.


Mein Gefühl sagt, dass in diesem Jahr einiges dafür spricht, dass kein allzu großer Knick zu erwarten ist. Die Mannschaft hat sich eine kleine Delle bereits vor Weihnachten erlaubt und sich von dieser, vor allem gegen Freiburg, bemerkenswert unbeeindruckt gezeigt und das Ruder, noch in der Vorrunde, rumgerissen. Sie wirkt stabil und auch in der Breite sehr gut besetzt. Das Gesamtgefüge und das Verhältnis zum Trainer wirken gefestigt: Auch in der Phase, in der es nicht lief wirkte das alles sehr ruhig und sortiert. Es wirkt, als sei man von der eigenen Stärke überzeugt.

Darüber hinaus meint es der Spielplan gut mit uns: Alle Topteams, abgesehen von den Bayern, müssen im Waldstadion antreten, wo wir bislang nur das absurde Spiel gegen Mainz verloren haben. Eine direkte Qualifikation fürs Achtelfinale der Europa League wäre wichtig, um nicht gleich im Februar wieder englische Wochen zu haben.

Schwer vorherzusagen ist wie sich der sehr wahrscheinliche Abgang von Marmoush auswirken wird und wie ein etwaiger Ersatz einschlagen wird. Glaube die Last wird hier auf mehrere Schultern verteilt. Nicht zuletzt der Herr auf dem Bild ist hier gefragt, der ja gegen Freiburg gezeigt hat, dass er immer noch ein fantastischer Fußballer ist.

Womit wir beim heutigen Spiel gegen dessen Heimatverein sind: Die Dortmunder angeschlagen, weit hinter den eigenen Erwartungen zurück und in einer handfesten Krise. Der Trainer zumindest angezählt. Vorzeichen, die brandgefährlich sind. Das weiß der geneigte SGE-Fan nur zu gut. Wenn es unserer Mannschaft gelingt so aufzutreten wie gegen Freiburg bin ich allerdings zuversichtlich. Dem Vernehmen nach allerdings ohne Omar Marmoush. Auf in die Rückrunde! Gleich mal die bösen Gedanken bezüglich dieser vertreiben und nicht zuletzt die Chance nutzen 11 Punkte zwischen uns den BVB zu bringen. Mein Tipp: Uzun für Marmoush. Ansonsten die gleiche Aufstellung wie gegen Freiburg:

Titelbild: Stuart Franklin/Getty Images

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