Runde zwei, nullzudrei #TUSSGE

von korken

Uff. Das ist er also, der am Ende doch ungefährdete Einzug in Runde zwei des diesjährigen DFB-Pokals auf unserem Weg nach Berlin. 3:0 hat unsere Eintracht gewonnen, 1:0 stand es zur Halbzeit.

Ins Spiel ging man mit

Hradecky
Chandler, Abraham, Russ, Tawatha
Hasebe, Fernandes, Kamada, Gacinovic
Haller, Hrgota

Verglichen mit dem Aufstellungsorakel also tatsächlich im vermuteten 4-4-2, jedoch mit Hrgota statt Jozic und Kamada statt Besuschkow. Die Eintracht begann flott, mit Zug nach vorne, aber ohne zwingende Chancen und teilweise auch ohne Ideen. Jedoch inklusive gratis Nebeleinlage zu Spielbeginn (und auch zu Beginn der 2. Hälfte).

Nicht schon wieder! (Niko Kovac nach dem Spiel)

Ja, genau das dachte ich auch, als Michael David Hector Abraham sich eine ungestüme und nicht blöder und dümmer mögliche rote Karte nach einer Notbremse abholte, in Minute 22., zack, noch 70 Minuten “to go” und bisher 0:0. Sauber. Irgendwie aber war genau die Herausstellung zumindest kurzzeitig sowas wie ein Weckruf. Der Druck ging weiter, das Tempo blieb hoch, man sollte meinen, die TUS müsse sich neu sortieren und nicht die Eintracht.

So kam Minute 35, Willems stand außen bereit um eingewechselt zu werden, offensichtlich für Tawatha, der ja doch einige katastrophale Fehlpässe und Fehlpositionierungen hinter sich hatte. Was passiert? Tawatha schlägt eine Zuckerflanke, Haller verlängert, Chandler zieht ab – TOOOOOOOR für die Eintracht! Die Auswechslung fiel dann aus.

Wenn man jetzt weitere gute Eintracht-Szenen vorne suchte, Fehlanzeige. Nach wie vor spielte man zwar engagiert, jedoch ebenso ohne Kontrolle aufs Spiel. Bis zur Halbzeit. Dann kam Erndtebrück, drückte aufs Spiel, war auch das “Mü” in Einstellung und Kampfgeist besser, unsere Truppe, bei der seit der roten Karte Hasebe in die Innenverteidigung rückte, stand kompakt, aber zu passiv. Hrgota durfte dann in Minute 53, für ihn kam Wolf ins Spiel, raus – verbunden mit einem Systemwechsel. Das Mittelfeld, im dem nach Hasebes Rückzug in die Innenverteidigung ein Loch klaffte, wurde gestärkt, dafür fand sich vorne nur noch Haller als einziger Stürmer.

Als Chandler etwa in der 60. Minute mitten im Strafraum einfach wegrutschte hätte es – Hradecky sei dank – fast 1:1 gestanden. Es passierte weiter wenig, weder hüben noch drüben, bis zur 72. Minute, als sich Gacinovic ein Herz fasste, durch die komplette TUS-Abwehr dribbelte und humorlos über den gegnerischen Torhüter den Ball hinweg ins Tor hob. 2:0, die Entscheidung. Direkt gefolgt kam der Wechsel – Kamada ging, Willems kam – und 2 Minuten später bereitet Willems das 3:0 von Haller vor.

Kurz darauf ein erneutes, kurzes Luftanhalten, Willems rutscht weg, bleibt liegen, hat Schmerzen und hält sich den Fuß. Er muss vom Feld. Das Aufatmen aber folgt genauso schnell – nach kürzester Zeit geht der Daumen wieder hoch und er darf weitermachen. Das kurz vor Abpfiff noch Jovic für Haller ins Spiel kam, geschenkt.

So ging das Spiel dann trotz Unterzahl gegen einen Regionalligisten standesgemäß zu Ende, Runde 2 im Pokal kann kommen, ebenso der Bundesligaauftakt. 

Zum Schluß der Nachlese aber muss ich noch ein paar Worte zu Haller hierlassen. Haller, bei dem ich jetzt schon orakele: manche Presseschreiber und manche Fans werden ihn in Zukunft schon schön runtermachen, der superteure Superstarzugang, 7 Millionen, und der kann nix, er vergibt Chancen, er ist, ja… was ist er? Ich sage euch heute schon was dazu: Haller, so fand ich, war die ärmste Sau, die es geben konnte. Der Wechsel auf “nur noch 1 Stürmer” zeigte mehr als deutlich, dass ein Ballverteiler in der Mitte (Fabián) fehlt. Haller war überall, musste alles selber erledigen, Bälle holen, abgeben, selbst wieder annehmen und möglichst noch verwandeln. Das ganze erinnerte mich an Alex Meier, der oft auch allein vorne auf weiter Flur war und dem keiner half, der in der Luft hing und darunter auch leiden musste. Warum? Die Eintracht rückte in Drangphasen schlichtweg nicht genug nach vorn nach. Und das muss die Elf von Kovac verinnerlichen. Umschalten muss wieder besser werden. Dann klappt es auch mit den Chancen und der Verwertung. Vielleicht war heute nur das Spielen in Unterzahl die Ursache. Ist es aber mal nicht so, denkt an meine Worte.

Also, genießt euren Sonntag. Bleibt sauber, man liest sich!

3 Gedanken zu „Runde zwei, nullzudrei #TUSSGE“

  1. Ja, so habe ich Haller auch gesehen. Ich dachte wirklich der rennt sich nen Wolf. Unglaublich was der abgespult hat.

  2. “Die Eintracht begann flott, mit Zug nach vorne, aber ohne zwingende Chancen … Wenn man jetzt weitere gute Eintracht-Szenen vorne suchte, Fehlanzeige.”
    Irgendwie habe ich das Geschehen ein wenig anders in Erinnerung. Nämlich ungefähr so, wie das Zentralorgan berichtet – dass es schon in den ersten zwanzig Minuten drei Einschussgelegenheiten (für Kamada, Haller und Abraham) gab, die aber nicht genutzt wurden, weil alle “ihr Visier noch nicht richtig eingestellt” hatten.
    Aber eigentlich auch egal, Hauptsache gewonnen und eine Runde weiter. Wen soll man sich als Los wünschen?
    Ich sach ma: den sch@iss BVB… 🙂

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