#SGE – Zeit, dass sich was dreht

von UliStein

Zwei Pflichtspiele, zwei Niederlagen. 0:2 im Pokal gegen Mannheim und 2:5 in der Liga gegen den BVB. Es gab schon bessere Starts in eine neue Saison. Die Eintracht muss jetzt die Kurve bekommen. Und was kann man tun? Änderungen an Kader, Aufstellung, System und Einstellung sind die Mittel der Wahl. Lasst uns heute über den Kader reden.

Stand jetzt umfasst der Kader der Eintracht 30 Spieler. Zieht man den abwanderungswilligen Younes und drei Jugendspieler (Irorere, Pecar und Herrero Garcia) ab, bleiben 25 Spieler. Einige Positionen sind gut besetzt, andere unterbesetzt, und die Besetzung der Position des Rechtsverteidigers kann man mit Fug und Recht als quantitativ überreichlich aber qualitativ verbesserungswürdig bezeichnen.

Bevor ich mal von hinten nach vorn durch die Mannschaft gehe, etwas zum Spielsystem. Glasner hat in beiden bisherigen Pflichtspielen mit der Dreierkette hinten begonnen und beide Male in der zweiten Hälfte auf die Viererkette umgestellt. Ich würde annehmen, dass wir die Eintracht im Lauf der Saison mehrheitlich im 4-2-3-1, 4-4-2 oder 4-3-3 sehen werden und die Dreierkette nur noch in seltenen Fällen zum Einsatz kommen wird.

Schauen wir nun mal auf den Kader, von hinten nach vorn, wer ist unentbehrlich, wer könnte sich neue Herausforderungen suchen wollen bzw. sollen und wo muss nachgebessert werden.

Tor: Ich denke, dass das passt. Trapp als klare Nummer eins, dahinter mit Ramaj der jugendliche Herausforderer und Grahl als der solide Backup.

Innenverteidigung: Mit Hinteregger, N’Dicka, Tuta und Ilsanker stehen vier Innenverteidiger für zumeist zwei Plätze zur Verfügung. Nicht so schlecht, aber wenn wie zuletzt drei davon schwächeln, wird es schwierig. Hinteregger wird wieder kommen, Tuta gegen den BVB aus der Schusslinie zu nehmen dürfte nicht verkehrt gewesen sein, und N’Dicka ist sowieso über alle Zweifel erhaben. Ich denke jedoch, wenn man noch jemand finden könnte, erprobt und mit rechtem Fuß, dann sollte man den an Land ziehen. Denn Ilsanker ist für mich maximal ein guter Backup. Maximal.

Außenverteidiger: Für die rechte Seite hat man (in alphabetischer Reihenfolge) Chandler, da Costa, Durm und Touré und für links hat man Lenz. Ich weiß, Durm kann angeblich auch links spielen, aber das ist doch irgendwie nichts halbes und nichts ganzes. Nichtsdestotrotz gehe ich davon aus, dass sich hier kein weiterer Zugang einfinden wird, eher wird einer (da Costa? Durm?) noch verliehen oder verkauft.

Defensives Mittelfeld: Für mich derzeit die Achillesferse des Kaders. Auf dem Papier hat man mit Hasebe und Ilsanker zwei Spezialisten sowie mit Rode einen dritten der das spielen kann. Und wer spielte in den meisten Testspielen bis zu seiner Erkrankung? Hrustic neben Rode. Ich schätze Hasebe wirklich sehr, glaube aber, dass man hier in die Zukunft investieren muss, vor allem wenn man sich noch die Verletzungsanfälligkeit von Rode vor Augen hält. Angeblich ist sich die Eintracht mit Khéphren Thuram einig, ich könnte aber auch einem erfahreneren Mentalitätsspieler sehr viel abgewinnen, so ein Typ wie Delaney vom BVB.

Mittelfeld offensiv: In dem Bereich gibt es ein ganz schönes Gedränge um die verfügbaren zwei bis drei Positionen. Mit Sow, Hrustic, Rode, Kamada, Barkok, Lindström und sogar Hauge balgen sich sieben Spieler um die Positionen. Ich würde vermuten, dass hier mindestens einer (Barkok?) noch abgegeben werden soll und Hauge primär auf den Außen eingesetzt werden wird.

Außen offensiv: Kostic für links, Hauge für links und rechts, Zuber für links und eventuell rechts und Blanco für rechts. Gut besetzt wobei man hört, dass sich Zuber mit Abwanderungsgedanken trägt. Durchaus verständlich nach der letzten Saison und seinen erfolgreichen Auftritten mit der Nationalmannschaft.

Sturm: Mit Borré, Ache und Paciencia haben wir drei Mittelstürmer im Kader und Lindström kann das auch spielen, wie man in der Vorbereitung gesehen hat. Aber: Paciencia wirkt regelmäßig wie ein Fremdkörper und bei Ache weiß man ehrlicherweise noch nicht, ob es zum Stammspieler in der ersten Bundesliga langt. Tendenz: Gonzo geht und es kommt noch ein gestandener Spieler, könnte Vinicius sein.

Wie sagte Markus Krösche sinngemäß zum Thema Kader, sie seien im Großen und Ganzen zufrieden. Bin ich auch. wenn jetzt noch ein Innenverteidiger, ein defensiver Mittelfeldspieler und ein Stürmer kommen. Und der eine oder andere mit zu wenig Chancen auf Spielzeit noch die Eintracht verlassen würde.

Wir dürfen weiter gespannt sein.

(Titelbild Imago Images)

5 Gedanken zu „#SGE – Zeit, dass sich was dreht“

  1. haburger,

    Stand heute haben wir zwölf deutsche Spieler unter Vertrag, inklusive Younes und dem beim KSC im Probetraining befindlichen Irorere. Es ist richtig, dass er und Pecar derzeit nicht im Kader der U19 auftauchen. Ob sie dort noch spielberechtigt sind, weiß ich nicht. Ich hätte statt Jugendspieler eher Nachwuchsspieler schreiben sollen, um zu zeigen, dass ich nicht glaube, dass sie nah genug dran sind um Spielzeit zu bekommen.

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