Ein dunkelblaues Auge – #SGERAFC und der Weg zu #SGEFCU

von korken

Donnerstag Abend, 21 Uhr. Ich habe ein Ticket und sitze mit blutendem Herzen vor dem Fernseher. Weil ich mich entschieden habe, nicht zu gehen. Ungeboosterte Eltern und nicht geimpfte Kinder zuhause, das ist was, was in Summe mich gerade von großen Menschenmassen fernhält.

Naja, immerhin gab es das Spiel im Free TV zu sehen. Und die erste Hälfte, mannomann, das war ja schon wieder Fußball! Unverändert war die Startelf im Vergleich zum Sieg in Freiburg. Und Kamada mit einem wirklich tollen Tor stellte sehr sehr frühzeitig die Weichen auf, wie UliStein es hier so schön formulierte, auf “klare Sache”. Dumm nur, dass ein saumäßig dämliches Gegentor zum Ausgleich einen besseren Spielstand verhinderte und eben die Führung zunichte machte (Phrasenschwein!).

Und irgendwie saß ich so zuhause, es war Halbzeit, die werte Frau hörte sich auf dem Tablet parallel einen Gesangswettbewerb im Fernsehen an, da sagte ich zu ihr: ich hab so ein mieses Gefühl, dass Halbzeit 2 nix wird. Hätte ich bloß nichts gesagt.

Das 1:2 aberkannt durch VAR wegen Abseits, ernsthaft, da auf Abseits zu entscheiden, ich habe eine Brille gesucht, und ich sehe wirklich wirklich gut! Aber ok, es kommt uns zugute. Als es dann in Minute 89 schepperte ging mir nur eins durch den Kopf: folgerichtig. Als quasi gleichzeitig mein Handy das 1:0 für Piräus meldete hallte ein lautes “Shice!” durch unser Wohnzimmer. Aber Paciencia, der mit dem Köpfchen, der rettete wenigstens noch das Unentschieden. Mit einem dunkelblauen Auge.

Im Nachhinein ist man immer schlauer, so sagt man. Mir ging es so, dass ich Rodes Einwechslung für deutlich zu spät empfunden habe. Das Spiel in der 2. Hälfte war deutlich zu ungeordnet, zu wenig spielerisch orientiert, viel zu sehr auf Langholz getrimmt. Kostic hatte keinen Glanztag, und damit war es dann nach vorne geschenkt mit der Herrlichkeit in Hälfte 2. Und das sage ich obwohl ich die tolle Flanke zum Ausgleich gesehen habe.

#TeamLammers, so ging es ja eine zeitlang durch die sozialen Medien. Teile von mir sind ja stets geneigt, jedem eine zweite oder sogar dritte Chance zu geben. Aber Lammers, es tut mir leid, war gestern doch wieder ein Totalausfall. Ein Fremdkörper in der Mannschaft. Einer, dem mal wieder gar nichts gelang. Und der zeigte, warum am Wochenende in Freiburg sogar Ache eher eingesetzt wurde. Das war ein Desaster und nichts anderes. Und ihn zu bringen, sorry, das kannst du eigentlich nicht mehr machen. Paciencia ist schon kein riesiger Wunderstürmer, aber der hat immerhin Köpfchen. Wir brauchen im Winter einen Stürmer, einen STÜRMER!

Ein dunkelblaues Auge, Herr Glasner, das ist das, war in dem EL-Spiel für mich haften bleibt.

Froh bin ich gleichauf, dass es am Sonntag gegen Union Berlin geht. Warum? Die waren auswärts in der Conference League, haben genauso ein Donnerstagsspiel in den Rippen und durften zusätzlich eben auswärts noch Zeit im Flugzeug verbringen.

Eine Formsache ist das Spiel in keinem Fall. Union hat sich diese Saison mehr als gemausert. Und es steht fest (wie es quasi seit April 2020 feststeht), dass eine Halbzeit guter Fußball auf jeden Fall zu wenig sein mag.

Was ich mir für die Aufstellung wünsche? Tatsächlich würde ich zu Beginn nichts verändern und wieder die gleiche Elf ins Rennen schicken. Und dann, wenn es vielleicht knistert, mit Rode und Hinteregger für die 2. Hälfte eben diverse Joker in der Hinterhand haben.

Zuletzt bleibt für mich noch die Zuschauerfrage. Schaut euch einfach mal das Onlineticketing an. Da sind so viele Plätze frei, das ist schon wirklich verrückt. Aber, siehe ganz oben, für mich verständlich.

Kämpfen, spielen, siegen. Bitte ohne blaues Auge am Sonntag.

(Titelbild: Getty Images)

2 Gedanken zu „Ein dunkelblaues Auge – #SGERAFC und der Weg zu #SGEFCU“

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