Seien wir ehrlich. Seit der unterirdische Schiedsrichter Sascha Stegemann mit dem Schlusspfiff gestern um 17:22 Uhr die Partie in Stuttgart beendete, ist aus einem akzeptablen Saisonstart der Eintracht ein maximal durchwachsener geworden. Wer glaubt, die hochgesteckten Saisonziele mit einer solchen Aufstellung und Einstellung erreichen zu können, der muss ein wahrer Träumer sein.
Als gestern um 14:30 Uhr die Aufstellung bekannt wurde, schrieb mir der im Garten engagierte Kollege korken per WhatsApp “Bei der Aufstellung gehe ich am besten direkt von draußen ins Bett”. Man sollte meinen, der junge Mann hat hellseherische Fähigkeiten.
Denn das muss man unumwunden so sagen: was die älteste Startelf des Spieltags in der ersten Hälfte ablieferte, das war eine absolute Frechheit. Nicht nur zeichneten sich die Offensivbemühungen durch ein Übermaß an Dilettantismus aus, nein man machte sich die Tore auch noch fast selber rein, indem man tölpelhaft dem Gegner einen Elfmeter schenkte (Toure) oder den Gegenspieler vorm 0:2 ohne Gegenwehr nach innen ziehen ließ (war es Abraham?).
Was mich jedoch am meisten an dieser ersten Halbzeit nervte, ist die Tatsache, dass es eine schlechtere Kopie der Bemühungen gegen Bremen war. Will sagen, der Trainer hat zum zweiten Mal hintereinander mit einer nahezu identischen Aufstellung das gleiche Resultat bekommen. Was muss eigentlich Danny da Costa getan haben, wenn er nicht mal auf der Bank Platz nehmen darf, aber auf der anderen Seite Fehlerteufel Almamy wieder und wieder dilettieren darf? Warum wird Barkok wieder auf die Bank gesetzt, obwohl er gegen Bremen DER Aktivposten in Halbzeit zwei war? Warum darf Zuber wieder und wieder da auf Links unauffällig vor sich hin daddeln, wenn doch seit kurzem mit Younes eine wirkliche Alternative existiert? Und warum – bin gleich fertig – erlöst uns der Trainer nicht von Ilsanker, wenn doch Sow in den wenigen Minuten schon mehr konstruktive Aktionen auf den Platz bringt als der Österreicher zuvor in 80+x Minuten?
Und dabei lasse ich mich noch gar nicht darüber aus, dass einige Spieler seit Wochen mehr oder weniger neben den Schuhen stehen und teilweise unglücklich agieren, sei es Abraham, sei es Hasebe oder teilweise Hinteregger. Ich komme zurück auf meinen Beitrag vom vergangenen Mittwoch, in dem ich genau das, was jetzt notwendig ist, schon mal skizziert habe. Den Wechsel an Personal und System.
Daher nur noch mal in kurz: Ein Systemwechsel hin zur Viererkette muss her, die Dreierkette der letzten Wochen ist langsam, umständlich und anfällig, zumal immer mindestens zwei der drei Protagonisten unglücklich agiert haben. Das Personal für eine moderne, schnelle Viererkette ist doch vorhanden, man muss es jetzt halt mal umsetzen. Mit da Costa oder Chandler auf rechts, daneben Tuta, halblinks Hinteregger oder N’Dicka und ganz links Willems oder wieder N’Dicka kann das durchaus funktionieren. Davor würde ich mit Rode und Kohr oder Sow spielen, in der Offensivreihe biete ich derzeit Younes, Barkok (Kamada ist dezent überspielt in meinen Augen) und Kostic auf. Und als Stürmer, wie schon gesagt, Dost oder Silva, das würde ich auch ein bisschen vom Gegner und der Tagesform abhängig machen.
Eine kleine sarkastische Randbemerkung kann ich mir übrigens zum Abschluss heute nicht ersparen. Korken hat vor einigen Wochen hier die These entkräftet, dass Hütter die Möglichkeiten zum Wechseln im Spiel nicht ausnutzen würde. Auch gestern wurde das Wechselkontingent wieder weidlich genutzt. Und zwar mit zwei überflüssigen Wechseln, man hätte Younes und Barkok einfach nur von Anfang an bringen müssen.
Was bleibt? Sechs verschenkten Punkten gegen Bielefeld, Köln und Bremen steht ein gewonnener Punkt gegen Stuttgart gegenüber. Toll. Man bin ich sauer.
Guter Kommentar, Herr UliStein danke dafür
ich habe gelesen, dass Bruno Hübner mit den erreichten 10 Punkten zufrieden ist
da fällt mir nix mehr ein