Manchmal geht es so schnell im Fußball. Gestern noch von allen kritisiert, ist man nur sechs Wochen später schon wieder der große Held und Rückhalt. So geht es gerade der Nummer eins der Frankfurter Eintracht, Kevin Trapp.
Was wurde nach den ersten acht Pflichtspielen über ihn geschimpft, als er durchaus holprig in die neue Saison gestartet war. Da wurde gemeckert, man fragte sich, ob er sein Spitzengehalt verdiene, und es tauchten gar die ersten Umfragen in den sozialen Medien auf, ob man nicht einen Torwartwechsel vornehmen solle. Auch ich gehörte damals zu denen, die durchaus Kritik geübt und Fragen gestellt haben.
Und deshalb möchte ich hier und heute bekennen, Kevin, Du hast mich (und wahrscheinlich fast alle anderen Fans) eines besseren belehrt. Eindrucksvoll. Und das nicht nur spielerisch, nein auch menschlich; denn ich muss bekennen, deine Reaktion nach dem Schlusspfiff in Fürth hat mich tief berührt.
Aber wie immer lässt sich so ein Aufschwung natürlich auch in Zahlen belegen. Und da sind die Noten des Kicker nach wie vor die beste Währung. Während die ersten sieben Pflichtspiele (Liga und Europapokal) noch einen Schnitt von 3,3 ergaben, liegt dieser Schnitt, beginnend mit dem Spiel in Antwerpen, für die folgenden acht Spiele bei sensationellen 2,4. Darin enthalten die Sensationsvorstellung in München sowie die bockstarken Partien gegen Leipzig und in Piräus. Und ohne seine derzeit fehlerfreien Darbietungen hätte die Eintracht die Spiele gegen Leipzig, in Piräus und Fürth nicht mit Toren in letzter Sekunde positiv(er) gestalten können.
Und daher liest man in den letzten Tagen dann eher solche Beiträge:
Natürlich gäbe es immer etwas zu verbessern, und wenn man mich fragt, sind das bei Kevin Trapp derzeit die Abschläge bzw. die Spielfortsetzung allgemein. Wobei man hier natürlich einwenden kann, dass auch er darunter leidet, dass sich weder defensiv noch offensiv eine Mannschaft einspielen konnte. Aber das wird. Hoffentlich. Sicherlich.
Dabei fällt mir zum Abschluss noch eine Geschichte ein, aus der Saison nach dem Aufstieg, als der junge Kevin Trapp gerade aus Kaiserslautern gekommen war. Wir saßen damals oben in 43J und neben uns ein Fan mit Namen Sascha. Und jedes Mal, wenn der Torhüter mit der Nummer 31 einen Ball parierte, und das kam in der Saison bekanntlich häufiger vor, dann rief Sascha nur “Da lacht der Kevin!”. So wurde das bei uns in der Truppe zum geflügelten Wort. Sascha, ich hab dich jetzt länger nicht mehr gesehen, aber ich bin mir sicher, Du wirst das noch öfter sagen dürfen.
Titelbild: Alex Grimm/Getty Image
Bravo Kevin wir werden deinen Rückhalt weiter brauchen!