#SGEM05 – Mit Schwung in die Pause

von UliStein

Leute, Leute, es ist schon erstaunlich. Wenn man vor sechs, sieben Wochen die Prognose gewagt hätte, dass die Eintracht sicher auf einem Europapokalplatz mit Tuchfühlung zur Champions-League überwintert, man wäre zumindest belächelt worden. Wenn nicht mehr. Denn nach einem blamablen 0:2 in Bochum stand die SGE nach dem 9. Spieltag mit 8 Punkten und 9:14 Toren auf Platz 15 der Tabelle und es war allen zumindest leicht flau im Magen.

Und jetzt? Die folgenden acht Spieltage brachten zusätzliche 19 Punkte und 18:10 Tore. Man verlor nur noch in Hoffenheim und schaffte es, das gute Hinrunden-Ergebnis des Vorjahres zu widerholen. Wobei der damalige Übungsleiter keine Herausforderungen des Europapokals zu stemmen hatte. Denn dort schaffte man ja nebenbei noch den Gruppensieg und damit den lukrativen direkten Sprung ins Achtelfinale.

In gewisser Weise war das Spiel am Samstag ein Bild dessen, was der neue Trainer Oliver Glasner angekündigt hatte. Eine kontrollierte Mannschaft spielte gegen einen guten Gegner geduldig und gezielt ihre Stärken aus und unterband gleichzeitig konsequent die Stärken des Gegners. Denn die Jungs von der anderen Seite des Flusses hatten in den letzten Wochen immer wieder mit schnellem Umschaltspiel geglänzt, welches gestern nahezu vollständig unterbunden wurde. Im Gegenteil. Wenn hier jemand geistig und körperlich schnell war, dann war es die SGE. Gern darf man sich hierzu nochmal das goldene Tor von Jesper Lindström mit der fantastischen Vorarbeit von Rafael Borré zu Gemüte führen, so schnell sind die Jungs vom Karnevalsverein wahrscheinlich nicht oft in dieser Saison ausgekontert worden. Der Gegner ist halt immer nur so gut, wie man es zulässt. Und die Eintracht hat wenig zugelassen wobei der Sieg mit einem Tor noch schmeichelhaft niedrig war für die Mainzer.

Für mich gab es neben dem Torschützen und dem unermüdlichen Rafael Borré aber noch einen Man of the Match: Makoto Hasebe. Was der alte Mann in seinem was weiß ich wievielten Frühling da auf den Platz bringt, ist einfach sensationell. Wie oft wurde er (auch von mir – Asche auf mein Haupt) schon abgeschrieben, um dann wieder wie Phoenix aus der Asche den Laden zu schmeißen. Nur mal so: in den letzten vierzehn Pflichtspielen stand er zehnmal über die volle Zeit auf dem Platz, wurde einmal für 17 Minuten eingewechselt und dreimal geschont. Und hat eigentlich nur ein richtig schlechtes Spiel eingestreut, gegen die Hertha. Aber da konnte defensiv wohl keiner gut aussehen an diesem sehr gebrauchten Tag. 200 Spiele hat er jetzt für die SGE in der Liga gemacht, und derzeit würde ich wetten, dass da auch kommende Saison noch das eine oder andere dazukommen wird.

Apropos wetten: vor der Saison habe ich mit meinem Kumpel und Nebensitzer Jürgen wie jedes Jahr eine Wette abgeschlossen. Dieses Mal sagte ich, die Eintracht wird vierter bis sechster und mein Freund hielt dagegen und sagte, sie würde schlechter abschneiden. Inzwischen habe ich einerseits die Hoffnung, dass ich gewinne, andererseits Jürgen, was machen wir wenn sie besser sind?

Luxusprobleme eines Eintracht-Fans derzeit.

Nun haben die Spieler Pause bis zum 30. Dezember, die Fans bis zum achten Januar, wenn es dann im heimischen Waldstadion gegen den BVB los geht mit der Rückrunde. Und mit dem fünften Sieg in Reihe?

Titelbild: Christian Kaspar-Bartke/Getty Images

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